Mit Enttäuschung hat Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch auf die Nachricht von der Festnahme Ai Weiweis reagiert. Noch am Samstag hatten Mitglieder der deutschen Delegation, die zur Eröffnung der Ausstellung „Kunst der Aufklärung“ nach Peking gereist waren, den bedeutendsten Künstler Chinas in seinem Atelier besucht. Die Behandlung Ais durch die Behörden sei völlig inakzeptabel und stehe im Widerspruch zum Geist des freundschaftlichen Dialogs im Kunstbereich, auf den sich Deutschland und China verständigt hatten. Gerade die am Wochenende in Peking eröffnete Ausstellung zeige eine Reihe prominenter Beispiele, die deutlich machten, dass die Drangsalierung von Künstlern und Intellektuellen zu keiner Zeit den beabsichtigten Effekt hatte, einen gesellschaftlichen Status Quo zu zementieren. Das Ergebnis war allenfalls ein lähmender Stillstand, der dem eigenen Land und seinen Menschen schadete. Deshalb sei es schon im wohlverstandenen Eigeninteresse Chinas, seinem auch in Deutschland bekanntesten Künstler die Bedingungen zu ermöglichen, die er für seine Arbeit benötige, betonte Heubisch.
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