Kultusminister Ludwig Spaenle ersucht SPD-Politiker, in die bildungspolitische Realität zurückzufinden - Wir nehmen die Anliegen und Sorgen von Schülern, Eltern und Lehrkräften ernst
MÜNCHEN. Der Vorschlag der SPD-Politiker Christian Ude und Martin Güll, den Schulen die Wahl zwischen acht- und neunjährigem Gymnasium zu geben, wies heute Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle zurück. „Ich kann verstehen, dass Landtagsabgeordneter Güll dem SPD-Spitzenkandidaten Ude in seinem gestern geäußerten und vielfach auf Kritik gestoßenen Vorstoß helfend beispringen will. Ich halte diesen Vorschlag aber für unpraktikabel. Er basiert auf mangelnden Kenntnissen über den Alltag an den Gymnasien und muss bei den Schulen zu einem pädagogischen und organisatorischen Schulchaos führen - zum Leidwesen der Schüler, Lehrkräfte und Eltern“, argumentiert der Minister. Die Schulen benötigen jetzt die nötige Ruhe, um konsequent die pädagogische Arbeit zu leisten.
Dr. Spaenle setzt angesichts der 2004 erfolgten Einführung des achtjährigen Gymnasiums weiterhin auf ein umfassendes Monitoring, um mögliche Probleme zu erkennen und zu lösen.
Für ihn steht aber auch aufgrund der Erfahrungen mit dem ersten Abiturjahrgang am achtjährigen Gymnasium fest: Das achtjährige Gymnasium ermöglicht eine hohe individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler etwa durch die Intensivierungsstunden in der Unter- und Mittelstufe und bereitet sie auf ein späteres Hochschulstudium gut vor, etwa durch das Fünf-Fächer-Abitur und das wissenschaftspropädeutische und das Projekt-Seminar in der Oberstufe und bereitet sie für ein späteres Hochschulstudium gut vor. Minister Spaenle betonte zugleich, das Ministerium nehme Anliegen und Sorgen von Schülern, Eltern und Lehrkräften ernst. Das Ministerium setzt den Weg des Monitoring der Situation am achtjährigen Gymnasium weiter fort, den gestern noch SPD-Abgeordneter Güll im Bildungsausschuss des Landtags begleitet hat.
Minister Spaenle wünscht sich, dass vor allem der bildungspolitische Sprecher der SPD, Martin Güll, aber auch Münchens OB Ude wieder den Weg in die Bildungsrealität zurückfindet. Es sei wichtig, dass vor allem der bildungspolitische Sprecher wieder zu einer sachorientierten Befassung mit der Situation an den Schulen zurückkehre.
Dr. Ludwig Unger Tel. 089 - 2186 2105