MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil hat sich am Freitagabend mit den Betriebsräten von NSN und Vertretern der IG Metall zu einem Gespräch getroffen. Gemeinsam haben der Betriebsratsvorsitzende Horst Schön und Zeil die aktuelle Lage beim Netzwerkausrüster und mögliche Handlungsoptionen diskutiert. Beide Seiten waren sich einig, dass neben NSN vor allem auch die Siemens AG in der Verantwortung steht. „Die Konsolidierung darf nicht voll zu Lasten von Mitarbeitern und Standort gehen. Wir erwarten von NSN, dass neben den Entwicklungsspezialisten für LTE und optischen Netzen auch die globalen Funktionen langfristig am Standort München gehalten werden“, betonte Zeil.
Der Wirtschaftsminister hatte die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen bereits Ende Januar scharf kritisiert und unter anderem die Siemens AG aufgefordert, NSN-Beschäftigte zu übernehmen. Zwischenzeitlich hat Siemens bekanntgegeben, größtmögliche Anstrengungen zu unternehmen, um die Auswirkungen der von NSN angekündigten Entscheidungen zu mildern. Dazu gehört neben der Öffnung des internen Siemens-Stellenmarkts und der Garantie eines Vorstellungsgesprächs bei entsprechend qualifizierter Bewerbung auch die Anrechnung von Dienstzeiten im Falle der Einstellungsübernahme. Dazu Zeil: „Unser Einsatz zeigt erste Erfolge. Siemens stellt sich seiner Verantwortung. Diese Entscheidung ist ein wichtiges Signal von Siemens und ein Zwischenschritt auf dem Weg, möglichst viele Mitarbeiter von NSN am Standort München zu halten.“ Auch für die IG Metall und den Betriebsrat gehen die Schritte der Unternehmensleitung noch nicht weit genug. Ausdrücklich begrüßten die Arbeitnehmervertreter, dass der Wirtschaftsminister vermittelnd tätig ist: „Wir hoffen, dass diese Impulse bald eine tragfähige Lösung ermöglichen“, erklärte Michael Leppek von der Geschäftsführung der IG Metall München.
Zeil versprach auch weiterhin seine Unterstützung: „Unsere Gespräche führen wir konsequent im Hintergrund weiter, wie es sich bei solchen Fällen in der Vergangenheit bewährt hat. Die Staatsregierung lässt die Mitarbeiter nicht alleine. Wir setzen uns für sie ein.“
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Pressemitteilung-Nr. 95/12