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Wissenschaftsminister Heubisch zur Debatte um den Umgang mit NS-Schriften

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In der aktuellen Debatte um den Umgang mit NS-Schriften betont der Bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch erneut seine Offenheit für eine historisch-kritische Edition von Hitlers Mein Kampf: „Es besteht die Gefahr, dass Scharlatane und Neonazis sich dieses Schandwerks bemächtigen, wenn das Urheberrecht des Freistaats Bayern 2015 ausläuft. Deshalb bin ich der Meinung, wir brauchen eine wissenschaftlich fundierte, hervorragend ausgearbeitete kritische Edition. So können wir kraftvoll eintreten für eine politische Bildung nach freiheitlich-demokratischen Grundwerten – gerade für unsere jungen Menschen.“

Eine kritische Edition bedeute auch ein aktives Eintreten gegen eine braune Ideologie, so Heubisch, der das Verbot der Herstellung und Verbreitung kommerzieller Auszüge durch den aktuellen Beschluss des Landgerichts München (Az: 7 O 1533/12) ausdrücklich begrüßt: „Es geht hier um die Verteidigung der Demokratie in jeder Beziehung, daher bedarf es im Sinne einer liberalen Informations- und Wissenschaftsfreiheit des Zugangs zu solchen Quellen – aber nur auf der Basis einer fundierten, wissenschaftlich exzellenten und mit allen Betroffenen gut kommunizierten quellenkritischen, kommerz- und ideologiefreien Bearbeitung.“ Das international anerkannte Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München könne und werde dies bewerkstelligen, so der Minister weiter.

Das IfZ leistet nach Ansicht des bayerischen Wissenschaftsministers seit über 60 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus und damit für die Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland. „Der Umgang mit wissenschaftlich brisanten Themen und den nationalsozialistischen Quellen erfordert ein außergewöhnliches Maß an Verantwortung. Das IfZ hat dieses in seiner langjährigen Geschichte immer wieder unter Beweis gestellt, sei es bei der Erstellung von Gutachten im Frankfurter Auschwitz-Prozess, der kritischen Edition der Goebbels-Tagebücher oder bei der Konzeption der Ausstellung auf dem Obersalzberg. Die Art und Weise, wie das Institut die Ausstellung wissenschaftlich begleitet, gehört zum Besten was politische Bildung in Bayern zu bieten hat.“

Das IfZ ist ein Leibniz-Institut und wird von Bund und Ländern gemäß Art. 91b GG gefördert. Als freies Forschungsinstitut genießt es Forschungsautonomie. Das Wissenschaftsministerium ist daher in die Entscheidung für eine kommentierte Ausgabe von Mein Kampf nicht direkt eingebunden und fördert auch nicht gezielt einzelne Projekte. Das Institut hatte in der Vergangenheit mehrfach erklärt, eine wissenschaftliche Edition nur im engen Einvernehmen mit der Bayerischen Staatsregierung und anderen interessierten Organisationen zu veröffentlichen, beispielsweise dem Zentralrat der Juden in Deutschland.


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