Ausstellungseröffnung "FRAUEN erOBERn das ALLGÄU"
Frauenministerin Haderthauer: Gleichberechtigung ist Mehrwert!
"Nach dem Gesetz haben wir bereits die volle Gleichberechtigung, nur das reale Leben muss noch nachkommen. Hier gibt es noch viel zu tun", so Bayerns Frauenministerin Christine Haderthauer, zugleich Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, bei der heutigen Eröffnungsfeier der Ausstellung "FRAUEN erOBERn das ALLGÄU" anlässlich der Jubiläen 25 Jahre Gleichstellungsstelle Oberallgäu, 10 Jahre Beauftragte für Migration und Integration und 100 Jahre Weltfrauentag in Sonthofen.
"Die Forderung nach Gleichberechtigung kommt schon lange nicht mehr aus der 'Bedürftigkeitsecke', sondern entspricht dem gesunden Menschenverstand. Frauen haben andere Lebensentwürfe und andere Sichtweisen. Gleichberechtigung und Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit hängen eng zusammen, besonders hierzulande, wo beide Geschlechter konventionellerweise die Vereinbarkeit und die Verantwortung für Familienmanagement zu einseitig bei der Mutter verorten. Doch die Zukunft braucht neben ganzen Frauen auch ganze Männer. Die Rahmenbedingungen müssen sich endlich so ändern, dass Familienleben ein Männerthema wird und in die Chefetagen einzieht. Der ganze Mann will Verantwortung im Beruf nicht mehr um den Preis des Verlustes an Familienleben bezahlen müssen. Wer veralteten Rollenbildern nachhängt, muss sich nicht wundern, wenn junge talentierte Frauen oder Männer dorthin gehen, wo Familie und Erwerbstätigkeit vereinbar sind!", so die Ministerin.
Haderthauer weiter: "Die Ausstellung im Landratsamt Oberallgäu dokumentiert eindrucksvoll die vielfältige Arbeit der Gleichstellungsstelle sowie der Migrations- und Integrationsbeauftragten im Landkreis Oberallgäu und formuliert Visionen und Chancen für die Zukunft. Gerade die Themen Frauen und Integration sind eng miteinander verknüpft. Denn Frauen mit Migrationshintergrund sind der Schlüssel für gelingende Integration von Familien, insbesondere von Kindern - Frauen prägen das Gesicht der nächsten Generation ganz besonders! Leider sind Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor mit mehr Schwierigkeiten als Chancen konfrontiert: Der 'Bremseffekt' von Geschlecht und Herkunft wirkt sich in der Kombination doppelt aus! Noch stärker als Frauen ohne Migrationshintergrund sind sie gegenüber den Männer Bildungsgewinnerinnen, aber dennoch Karriereverliererinnen! Das muss sich ändern! Wir können uns es schlichtweg nicht mehr leisten, auf das Potential von Migrantinnen zu verzichten!"