Zum Sommersemester 2011 erwarten die Hochschulen in Bayern erstmals Absolventen des doppelten Abiturjahrgangs. Der Freistaat Bayern eröffnet den Abiturienten des neunjährigen Gymnasiums die deutschlandweit einmalige Chance, bereits zum Sommersemester ins Studium zu starten. Die bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften haben dafür ihr Angebot deutlich erweitert und bieten über 300 reguläre Studiengänge an. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch betont: „Wir haben uns auf den doppelten Abiturjahrgang sehr gut vorbereitet und alle personellen, räumlichen und organisatorischen Vorkehrungen getroffen. Bayern bietet im Jahr des doppelten Abiturjahrgangs ein attraktives Studienangebot und alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium. Mit einem Studium in Bayern treffen die Abiturienten des ‚starken Jahrgangs 2011’ eine hervorragende Wahl.“
Bereits jetzt zeichne sich ab, dass die Angebote im Sommersemester gut angenommen würden. Heubisch: „Die aktuelle Tendenz zeigt, dass die Hochschulen die Situation im Sommersemester bewältigen können. Und sie zeigt auch, dass die Anstrengungen für das Studienangebot im Sommersemester gerechtfertigt waren.“ Die Einschreibefristen für die nicht zulassungsbeschränkten Studiengänge und Überbrückungsangebote sind je nach Hochschule unterschiedlich, an vielen laufen sie aber noch bis Ostern. Den Abiturienten des G9-Jahrgangs stehen damit insbesondere bei den Überbrückungsangeboten noch zahlreiche Möglichkeiten offen. Heubisch wies ausdrücklich darauf hin, dass es sich beim Studienstart im Sommersemester um ein Angebot an die Abiturienten handele. „Niemand, der sich entscheidet, erst im Wintersemester zu studieren, muss befürchten, vor verschlossenen Türen zu stehen“.
Durch die Aussetzung der Allgemeinen Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 erwarten die Hochschulen in Bayern mindestens 5.500 zusätzliche Studienanfänger. Bund und Länder haben sich inzwischen darauf geeinigt, die zusätzlich benötigten Plätze im Rahmen des Hochschulpakts zu finanzieren. Um die erforderlichen Plätze rasch aufbauen zu können, hat das Bayerische Kabinett schon zum 1. Februar Sofortmaßnahmen beschlossen. Bereits zum Wintersemester 2011/2012 stehen dadurch weitere 220 Personalstellen an den Hochschulen bereit.
Heubisch: „Zwar liegen die Studienanfängerzahlen mit 64.700 im Jahr 2010 erstmals über unseren Vorausberechnungen, die Zahl der Gesamtstudierenden mit rund 287.000 ist aber weiterhin im Rahmen unserer Prognose. Mit den 38.000 zusätzlichen Studienplätzen und den Maßnahmen infolge der Wehrpflichtaussetzung können wir die Situation in diesem und im kommenden Jahr daher gut meistern. Allerdings gehen wir davon aus, dass die Zahl der Studienanfänger aufgrund der demographischen Entwicklung in Bayern weiterhin hoch bleibt, so dass wir nach 2012 die im Koalitionsvertrag bei Finanzierbarkeit vorgesehenen zusätzlichen 10.000 Studienplätze benötigen.“
Der Freistaat Bayern hat bis 2011 38.000 zusätzliche Studienplätze mit 3.000 zusätzlichen Personalstellen geschaffen. 20 Prozent der Mittel werden zurückbehalten und entsprechend der tatsächlichen Nachfrage an den einzelnen Hochschulen eingesetzt. Insgesamt wendet der Freistaat allein für den personellen Ausbau bis zum Jahr 2013 eine Milliarde Euro auf. Hinzu kommt der räumliche Ausbau für Lehr-, Labor- und Studienräume in einer Größenordnung von rund 130.000 Quadratmetern. Dieser erfolgt über Anmietungen und über neue Baumaßnahmen im Volumen von insgesamt 470 Millionen Euro. Umfassende Informationen rund um den doppelten Abiturjahrgang und zum Studienangebot im Sommersemester 2011 gibt es unter: www.studieren-in-bayern.de