Kultusstaatssekretär Bernd Sibler und vbw Hauptgeschäftsführer Bertram
Brossardt begrüßen 17 Projektschulen und stimmen auf einen Schulversuch mit Gestaltungsmöglichkeiten für Elternhaus und Schule ein
MÜNCHEN. Heute gab Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Kultusministerium und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bildungspakt Bayern, gemeinsam mit Bertram Brossardt, vbw Hauptgeschäftsführer und Vorstandsmitglied der Stiftung Bildungspakt Bayern, den offiziellen Startschuss für den Schulversuch „AKZENT Elternarbeit“ im Rahmen einer feierlichen Auftaktveranstaltung im Schloss Fürstenried. Der auf zwei Jahre angelegte Schulversuch wird von der Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Kultusministerium und dem Exklusivpartner vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. durchgeführt.
Insgesamt 17 Grund-, Mittel-, Real-, Wirtschafts-, Fachoberschulen und Gymnasien aus sechs Regierungsbezirken Bayerns werden im Rahmen von „AKZENT Elternarbeit“ die Schuljahre 2011/12 und 2012/13 intensiv nutzen, um an innovativen Konzepten und Maßnahmen für eine zeitgemäße und effektive Elternarbeit zu arbeiten. Ein wichtiges Ziel des Schulversuches ist es, die Erziehungsberechtigten noch stärker in die schulische Bildungs- und Erziehungsarbeit einzubinden und vor allem die Eltern zu gewinnen, die durch herkömmliche Instrumente nur schwer erreicht werden.
„Die Zusammenarbeit von Schule und Erziehungsberechtigten ist ein wesentlicher Faktor für den Bildungserfolg junger Menschen“, so Staatssekretär Bernd Sibler. „Eine erfolgreiche Erziehungspartnerschaft an unseren Schulen muss dabei möglichst alle Eltern einbeziehen und sich an den Erfordernissen unserer Gesellschaft orientieren.“
Die Erfordernisse sind dabei umfassend und vielfältig. So sind die Elternhäuser der Schülerinnen und Schüler nicht nur im Hinblick auf Berufstätigkeit, sprachlichen und kulturellen Hintergrund oder regionale Besonderheiten verschieden. „Ein „Pauschalangebot“ an Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten für die gesamte Elternschaft ist nicht mehr zeitgemäß“, so der Bildungsforscher Prof. Rudolf Tippelt, LMU München. „Es bedarf einer differenzierenden Elternarbeit an den Schulen“. Es stellen sich hierbei beispielsweise folgende Fragen: Muss ein Elternabend vorgegeben werden oder entsprechen Gespräche zum passenden Zeitpunkt vielleicht eher den Vorstellungen der Eltern? Werden Eltern gerne per E-Mail über Schulveranstaltungen informiert? Möchten sie auf diesem Weg Kontakt zu Lehrkräften halten?
vbw Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Vorstands der Stiftung Bildungspakt Bayern Bertram Brossardt stellt den Zusammenhang zwischen gelingender schulischer Bildung und Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt dar: „Laut vbw Studie ‚Arbeitslandschaft 2030’ werden uns bis 2015 rund 520.000 Fachkräfte fehlen. Das ist ein gewaltiges Problem für unsere Betriebe. Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, dass viele Talente durch das Raster Bildungssystem fallen. Die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss ist in Bayern bereits stark zurückgegangen – sie liegt dennoch bei rund 5,5 Prozent; das sind aktuell 7.600 Schulabgänger. Hier müssen wir gegensteuern. Ein wichtiger Ansatz ist dabei die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus zu intensivieren. Eine gelungene Kooperation zwischen Eltern und Lehrern trägt mit dazu bei, dass mehr junge Talente auf dem Bildungsweg gefördert werden. Deshalb unterstützen wir als vbw das neue Modellprojekt ‚AKZENT Elternarbeit’“ der Stiftung Bildungspakt Bayern“.
Die Nutzung neuer Technologien ist für viele Eltern eine Selbstverständlichkeit – zugleich sind einige Eltern und Elternvertreter um den Schutz persönlicher Daten besorgt. Im Rahmen von AKZENT Elternarbeit sollen Wege gefunden werden, wie die Potenziale neuer Medien in der Elternarbeit gewinnbringend genutzt werden und dabei der verantwortungsbewusste Umgang mit sensiblen Daten gewährleistet wird.
Im Rahmen von schulspezifischen Konzepten, die auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt sind, entwickeln die 17 Projektschulen Ansätze zur Intensivierung der Erziehungspartnerschaft. Dabei wird an Maßnahmen gearbeitet, in denen die stärkenorientierte Rückmeldung an die Erziehungsberechtigten im Vordergrund steht.
„Es geht dabei nicht um ein additives Mehr an Maßnahmen in der Elternarbeit in den Schulen. Es geht vielmehr um ein schlüssiges Gesamtkonzept mit Blick auf Voraussetzungen und Umfeld der Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und die gesamte Schulfamilie. Diese erprobten Konzepte dienen sodann anderen Schulen als hilfreiche Beispiele für neue Wege in der Elternarbeit“, so Staatssekretär Sibler. Die Umsetzung erfolgt in Eigenverantwortung der jeweiligen Schule.
Folgende Schulen nehmen am Schulversuch teil:
• Volksschule Poing
• Sophienschule Hof
• Bürgermeister-Engelhart-Volksschule Senden
• St.-Georg-Schule (Grund- und Mittelschule) Augsburg
• Karl-Dehm-Mittelschule Schwabach
• Hauptschule an der Schwindstraße München
• Staatliche Realschule Gmund am Tegernsee
• Staatliche Realschule Herrieden
• Maria-Ward-Realschule Neuhaus/Inn
• Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth
• Johann-Schöner-Gymnasium Karlstadt
• Humboldt-Gymnasium Vaterstetten
• Staatliche Wirtschaftsschule Neuburg a. d. Donau
• Private Wirtschaftsschule Krauß Aschaffenburg
• Fachoberschule Hof
• Fachoberschule Erding
• Fachoberschule Inn-Salzach Altötting
Fotos der Veranstaltung können kostenfrei heruntergeladen werden unter:
http://www.km.bayern.de/eltern/meldung/949.html
Dr. Eva Hertle Marion Rüller
Tel. 089-2186 2084 Tel. 089-2186 2108
Stiftung Bildungspakt Bayern stellv. Pressesprecherin
Jungfernturmstr.1 Bayerisches Staatsministerium für
80333 München Unterricht und Kultus