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UNESCO-Weltkulturerbe: Bayernweites Interessenbekundungsverfahren zur Fortschreibung der deutschen Vorschlagsliste

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Im Zuge der Fortschreibung der deutschen Vorschlagsliste (sogenannte „Tentativliste“) für das UNESCO Welterbe durch die Kultusministerkonferenz (KMK) hat das Kunstministerium im Vorfeld des Verfahrens auf KMK-Ebene ein bayernweites Interessenbekundungsverfahren durchgeführt. Die 13 eingegangenen Vorschläge wurden in den letzten Monaten durch eine vom Kunstministerium eingesetzte unabhängige Expertenkommission anhand der von der UNESCO vorgegebenen Kriterien bewertet. Die Bewerbungen wurden insbesondere hinsichtlich ihres außergewöhnlichen universellen Wertes und ihrer absehbaren Erfolgschancen bei der anschließenden KMK-Evaluation beziehungsweise bei einer möglichen Antragsstellung an die UNESCO bewertet. Die Experten sprachen eine einvernehmliche Empfehlung aus, dass folgende Bewerbungen aus fachlicher Sicht an die KMK gemeldet werden sollten:

  • Schlösser König Ludwigs II. von Bayern als gebaute Träume des Historismus
  • Historisches Technik- und Kulturensemble „Augsburger Wasserwirtschaft“
  • Alpine und voralpine Wiesen- und Moorlandschaften, Historische Kulturlandschaften im Werdenfelser Land, Ammergau, Staffelseegebiet und Murnauer Moos
  • Der Nürnberger Prozess im Saal 600 – die Geburtsstätte des Völkerstrafrechts

Der Bericht der Experten wird nun zunächst im Hochschulausschuss des Bayerischen Landtags beraten. Anschließend wird der Ministerrat eine abschließende Entscheidung treffen, welche bayerischen Vorschläge bis spätestens 1. August 2012 an die KMK weitergegeben werden.

Bei den Vorschlägen ist nach Überzeugung der Expertenkommission außergewöhnlicher universeller Wert vorhanden. Sie gehören darüber hinaus Kategorien an, die in der Liste des UNESCO Welterbes bisher unterrepräsentiert sind. Für die meisten der Interessenbekundungen, die nicht zur Anmeldung auf KMK-Ebene vorgeschlagen wurden, hat die Expertenkommission attraktive Alternativen zum UNESCO-Welterbe aufgezeigt.

Die aktuelle deutsche Vorschlagsliste (Tentativliste) für das UNESCO Welterbe wird voraussichtlich 2017/2018 abgearbeitet sein. Zur Fortschreibung der Tentativliste im Bereich des Weltkulturerbes hat die Kultusministerkonferenz beschlossen, dass bis 1. August 2012 jeweils zwei Vorschläge pro Land eingereicht werden können. Bei Vorschlägen aus Kategorien, die in der derzeitigen Welterbeliste der UNESCO unterrepräsentiert sind, können die Länder mehr als zwei Vorschläge melden. Die Vorschläge werden im Jahr 2013 durch eine noch zu berufende internationale Expertengruppe unter Beteiligung verschiedener Disziplinen evaluiert. Im Jahr 2014 soll ein KMK-Beschluss zur Fortschreibung der Tentativliste (ab 2015) gefasst werden.

Hintergrundinformation:

Bis zum Stichtag am 1. März 2011 sind folgende Interessenbekundungen beim Kunstministerium eingegangen.

  • „Historisches Technik- und Kulturensemble Augsburger Wasserwirtschaft“,
  • „Natur- und Kulturlandschaft niederbayerische Donau“,
  • „Königliche Inszenierungen – Schlösser König Ludwigs II. von Bayern als gebaute Träume des Historismus“,
  • „Inn- und Salzachstädte in Österreich und Deutschland (Wasserburg am Inn, Mühldorf am Inn, Neuötting, Burghausen, Rattenberg, Schärding)“,
  • „Ensemble Veste Coburg, Hofgarten, Schlossplatz mit Schloss Ehrenburg, ehemalige Reithalle, ehemaliger Marstall und ehemaliges Herzogliches Theater (Landestheater)“,
  • „Domberg Freising“,
  • „Alpine und voralpine Wiesen- und Moorlandschaften (Historische Kulturlandschaften im Werdenfelser Land, Ammergau, Staffelseegebiet und Murnauer Moos, Landkreis Garmisch-Partenkirchen)“,
  • „Das Dreigestirn im Gottesgarten am Obermain: Basilika Vierzehnheiligen, Kloster Banz und Staffelberg“,
  • „Altstadt von Nördlingen mit Stadtmauer“,
  • „Der Nürnberger Prozess im Saal 600 – die Geburtsstätte des Völkerstrafrechts“,
  • „Benediktinerabtei Ottobeuren“,
  • „Altstadt von Passau“,
  • „Rothenburg ob der Tauber“.

In Bayern sind bisher sechs Stätten in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen:

  • Würzburger Residenz und Hofgarten (1981)
  • Wallfahrtskirche „Die Wies“ (1983)
  • Altstadt von Bamberg (1993)
  • Grenzen des Römischen Reiches: Obergermanisch-Raetischer Limes (2005)
  • Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof (2006)
  • Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen (2011)

Der Antrag „Markgräfliches Opernhaus Bayreuth“ wurde im Jahr 2011 bei der UNESCO nominiert, über ihn wird voraussichtlich im kommenden Jahr entschieden.


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