Der neue Biokraftstoff "Diesel regenerativ" könnte helfen, das Klima zu schützen und gleichzeitig die Abhängigkeit vom Erdöl zu senken. "Das Projekt war ein großer Erfolg", betonte Umweltstaatssekretärin Melanie Huml bei der Vorstellung der Ergebnisse. "Alle Fahrzeuge sind problemlos im alltäglichen Verkehr gefahren. Im Vergleich zu fossilem Diesel wurden rund 50% CO2 eingespart", so Huml. Es sei nun Aufgabe der Marktteilnehmer, diesen vielversprechenden Weg einzuschlagen und "Diesel regenerativ" weiter zu optimieren.
Bundesverkehrsstaatssekretär Rainer Bomba betonte: „Das Forschungsprojekt liefert wichtige Erkenntnisse für die weitere Entwicklung und Praxistauglichkeit alternativer Kraftstoffe. Damit wird das Ziel der Bundesregierung unterstützt, auch in die Energiebasis des Verkehrs verstärkt erneuerbare Energien zu integrieren. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in die aktuellen Arbeiten für eine neue Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung einfließen. Mit der Expertise der Hochschule Coburg steuert die bayerische Forschungslandschaft jetzt einen weiteren Beitrag zu diesem nationalen Projekt bei. Ich danke dem Freistaat für die finanzielle Unterstützung durch das Umweltministerium.“
"Diesel regenerativ" ist ein neuer Kraftstoff, der aus hydriertem Rapsöl mit einer Beimischung von bis zu sieben Prozent Biodiesel besteht. Er wurde in einem groß angelegten Flottenversuch der Hochschule Coburg getestet. Elf Fahrzeuge wurden ein Jahr lang mit "Diesel regenerativ" betankt. Für das Projekt wurden zwei ausgewählte OMV-Tankstellen in München und Coburg extra mit speziellen Zapfsäulen ausgestattet.
Prof. Dr. Jürgen Krahl von der Hochschule Coburg, sagte: „Unsere Untersuchungen ergaben, dass Diesel regenerativ – im Vergleich zu fossilem Dieselkraftstoff – deutlich geringere Emissionen bei Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid und der Partikelmasse aufweist.“ Auch bei den Aldehyd-Emissionen zeige Diesel regenerativ eine deutliche Absenkung. Der Biokraftstoff sei derzeit noch nicht am Markt verfügbar. Jetzt gehe es darum, so Krahl, die Projektergebnisse als Grundlage für weitere Entwicklungen zu nutzen. Es müsste ein marktfähiger Kraftstoff mit hohem Bioanteil getestet werden, der die aktuellen gesetzlichen Normen erfüllt und Aspekte wie den Fahrzeugbestand, die Motorenanforderungen und die Kraftstofflogistik berücksichtigt.
Das Bayerische Umweltministerium hat das Pilotprojekt mit 120.000 Euro gefördert, kofinanziert mit Mitteln der Europäischen Union. Projektpartner sind neben dem Bayerischen Umweltministerium unter anderem die Hochschule Coburg, die Volkswagen AG, die Audi AG, die Neste Oil Corp, der Mineralölkonzern OMV sowie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (ufop) als beratender Partner.