Bayerns Europaministerin Emilia Müller reist vom 27. bis 31. Oktober 2011 in die Föderative Republik Brasilien. Sie wird bei ihrem Besuch in São Paulo, Rio de Janeiro und Florianopolis/Santa Catarina von den Landtagsabgeordneten Joachim Hanisch und Alexander Radwan begleitet. Zu der hochrangigen Fachdelegation zählen unter anderem der Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, der Vorstand des Eine-Welt-Netzwerks Bayern Dr. Jürgen Bergmann, der Sprecher für Bayern der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft Manfred Jöchle sowie der Präsident des Bayerischen Fußballverbands Dr. Rainer Koch. Schwerpunktziele der Reise sind die weitere Vertiefung der Partnerschaft zwischen Bayern und dem Bundesstaat São Paulo, der Ausbau der Kooperation zwischen Bayern und Brasilien in den Bereichen Wissenschaft, Berufliche Bildung und Umwelt sowie die Verstärkung der Zusammenarbeit im Bereich Nichtregierungsorganisationen in der Eine-Welt-Arbeit. Wichtiges Thema ist auch die Vorbereitung der im April 2012 geplanten Regierungschefkonferenz der Partnerregionen in São Paulo.
Europaministerin Müller: „Brasilien ist aufgrund seiner politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Führungsposition in Lateinamerika ein wichtiger und strategischer Partner für Bayern, dessen Bedeutung in den kommenden Jahren stetig zunehmen wird. Bereits heute verbindet Bayern mit dem Bundesstaat São Paulo eine erfolgreiche Partnerschaft auf breitem Fundament. Brasilien ist eine Weltwirtschaftsmacht der Zukunft. Die „Marke Bayern“ genießt in Brasilien einen hervorragenden Ruf. Mit der Stärkung der bestehenden Netzwerke will ich diesen Ruf gegenüber Mitbewerbern aus aller Welt verteidigen und weiter ausbauen.“
Ein wichtiger Schwerpunkt der Reise ist die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Bayern und Brasilien im Bereich der Nichtregierungsorganisationen der Eine-Welt-Arbeit. Müller: „Viele bayerische NGOs leisten in Brasilien hervorragende Entwicklungszusammenarbeit. Hier gibt es auch einen engen Anknüpfungspunkt zum Thema Berufliche Bildung. Denn der bayerisch-brasilianische Erfahrungsaustausch zu diesem Thema könnte in Zukunft ideal bei den zahlreichen brasilianischen Fußballschulen ansetzen. Auf diese Weise lassen sich auch wirtschaftliche und soziale Zusammenarbeit hervorragend verbinden. Ich werde bei meiner Reise diesen Brückenschlag von Fußball und Berufsbildung vorantreiben.“
Nicht zuletzt stehen bei der Reise der Europaministerin auch bayerisch-brasilianische Kooperationsfelder im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Spiele 2016 auf der Agenda. „Hier gibt es enorme Chancen für bayerische Unternehmen, bei den zahlreichen Infrastruktur- und Modernisierungsinvestitionen rund um diese beiden sportlichen Weltereignisse zu profitieren“, so die Europaministerin.
Bayern ist insbesondere mit dem brasilianischen Bundesstaat São Paulo partnerschaftlich eng verbunden, seitdem zwischen beiden Staaten im Jahre 1997 die Zusammenarbeit mit einem Kooperationsabkommen förmlich besiegelt wurde. Gemeinsam mit Québec, Georgia, Oberösterreich, Shandong und Westkap ist Bayern mit São Paulo im Internationalen Netzwerk der Partnerregionen verbunden, das 2002 auf Initiative Bayerns gegründet wurde. Die Regierungschefs der Partnerregionen kommen im April 2012 zu einem Gipfeltreffen in São Paulo zusammen, bei dem die Themen Nachhaltige Entwicklung und Erneuerbare Energien Schwerpunkte sein werden.
Im Einzelnen ist unter anderem folgendes Besuchsprogramm vorgesehen:
Am Donnerstag, 27. Oktober 2011, 9.00 Uhr, trifft Europaministerin Müller in São Paulo mit dem Präsidenten des Verbandes der Brasilianischen Zuckerrohrindustrie UNICA, Marcos Jank, zu einem Gespräch zusammen.
Um 11.30 Uhr besucht Europaministerin Müller die Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer São Paulo und das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus. Mit dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus existiert ein gemeinschaftlicher Auftritt deutscher Wissenschafts- und Innovationseinrichtungen in Brasilien.
Um 14.00 Uhr trifft Europaministerin Müller im Club Transatlantico in São Paulo mit dem Vorstand der Aldeis Infantis SOS-Brasil, der Organisation der SOS-Kinderdörfer in Brasilien, zu einem Meinungsaustausch zusammen.
Um 16.00 Uhr kommt Europaministerin Müller im Gouverneurspalast des Bundesstaates São Paulo mit dem Minister für Wirtschaftliche Entwicklung, Wissenschaft und Technologie Paolo Barbosa und dem Leiter für Internationale Beziehungen der Regierung von São Paulo Rodrigo Tavares zu einem Gespräch zusammen.
Um 20.30 Uhr spricht Europaministerin Müller in der Residenz des Deutschen Generalkonsuls in São Paulo bei einem gemeinsam mit dem Deutschen Generalkonsul gegebenen Empfang für Vertreter der deutschen Wirtschaft in São Paulo sowie Vertreter der öffentlichen Lebens des Bundesstaates São Paulo. Auch Vertreter der Partnerregionen Québec und Georgia werden zu dem Empfang erwartet.
Am Freitag, 28. Oktober 2011, 10.00 Uhr, trifft Europaministerin Müller in Rio de Janeiro mit dem Umweltminister des Bundesstaates Rio de Janeiro Carlos Minc zu einem Gespräch über umweltpolitische Herausforderungen im Vorfeld der Fußballweltmeisterscahft 2014 und der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zusammen.
Um 11.30 Uhr kommt Europaministerin Müller im Ministerium für Sozialwesen und Menschenrechte des Bundesstaates Rio de Janeiro mit Minister Rodrigo Neves Barreto zu einem Meinungsaustausch über die Intensivierung des Eine-Welt-Zusammenarbeit und der Kooperation bei der Beruflichen Bildung zusammen.
Um 13.00 Uhr besucht Europaministerin Müller die ONG Hafenschule in Rio de Janeiro, die von dem deutschen Pater Eckart Höfling ins Leben gerufen wurde.
Um 14.45 Uhr trifft Europaministerin Müller den Leiter der Repräsentanz der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rio de Janeiro Dr. Thomas Knirsch.
Um 16.30 Uhr besucht Europaministerin Müller das Kinderprojekt „Centro Social e Creche Bom Samaritano“ in Rio de Janeiro, bei dem sich die Mission Eine Welt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern engagiert.
Am Samstag, 29. Oktober 2011, 10.00 Uhr, besucht Europaministerin Müller die Fußballschule „Instituto Bola Pra Frente“ in Rio de Janeiro. Im Mittelpunkt des Besuchs stehen Möglichkeiten einer verstärkten Kooperation im Bereich der Beruflichen Bildung und ein mögliches, von der Bayerischen Wirtschaft mitgetragenes Berufsbildungsprojekt.
Am Sonntag, 30. Oktober 2011, 9.30 Uhr, trifft Europaministerin Müller in Florianopolis im Bundesstaat Santa Catarina in der Universität von Santa Catarina UFSC mit hochrangigen Vertretern der Universität zu einem Gespräch zusammen. Das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika BAYLAT und der Verband der Erziehungseinrichtungen von Santa Catarina beabsichtigen den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung.
Um 11.45 Uhr trifft Europaministerin Müller in der Stiftung Referenzzentrum für Innovative Technologien (CERTI) Florianopolis mit Geschäftsführer Carlos Alberto Schneider zusammen.
Um 16.00 Uhr besucht Europaministerin Müller das Wissenschafts- und Klimaschutzprojekt „TAMAR“.
Am Montag, 31. Oktober 2011, 9.00 Uhr, trifft Europaministerin Müller im Gouverneurspalast von Santa Catarina in Florianopolis mit dem Minister für Erziehung des Bundesstaates Marco Antonio Tebaldi zu einem Meinungsaustausch zusammen.