Im Wintersemester 2011/2012 nehmen nach ersten, noch vorläufigen Meldungen der Hochschulen 71.856 Studienanfänger ein Studium an einer bayerischen Hochschule auf. Zusammen mit den 13.147 Studienanfängern im Sommersemester 2011 liegt die Zahl der Studienanfänger für das Studienjahr 2011 bei voraussichtlich 85.000. Dies sind etwa 6.000 Studienanfänger (7,6 Prozent) mehr als die Kultusministerkonferenz für 2011 angesichts des doppelten Abiturjahrgangs und der Aussetzung der Wehrpflicht prognostiziert hatte. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch betonte: „Die Zahlen zeigen: Es ist gut, dass wir uns in Bayern mit einem – im bundesweiten Vergleich – umfangreichen Ausbauprogramm auf den doppelten Abiturjahrgang vorbereitetet haben. Dass die Studierneigung der Abiturienten sogar noch höher ist als bisher prognostiziert, begrüße ich angesichts des drohenden Fachkräftemangels sehr. Klar ist nun auch: Meine Forderung nach weiteren 10.000 Studienplätzen war richtig. Denn durch die hohen Studienanfängerzahlen wird sich in den nächsten Jahren auch die Gesamtstudierendenzahl signifikant erhöhen. Deshalb brauchen wir ab 2012 weitere Studienplätze.“
Bei den Universitäten lag die Zahl der Studienanfänger für das Studienjahr 2011 bei 52.915. An den Hochschulen für angewandte Wissenschaften nahmen insgesamt 25.798 Anfänger ein Studium auf. Auch die Gesamtzahl der Studierenden in Bayern erreicht in diesem Wintersemester einen neuen Rekord: Die Hochschulen rechnen mit 321.443 Studierenden. Dies entspricht einer Zunahme von 11,8 Prozent gegenüber den 287.432 Studierenden im Jahr zuvor. Godehard Ruppert, Präsident von Universität Bayern e. V., hob hervor: „Die bayerischen Universitäten haben sich sehr gründlich und gewissenhaft auf die Situation eingestellt: Doppelter Abiturjahrgang und Aussetzung der Wehrpflicht bedingen einen großen Ansturm auf die Universitäten und damit entsprechend große Herausforderungen. Um auch dieser Generation adäquate Studienbedingungen bieten zu können, werden wir alle Möglichkeiten ausschöpfen - von den zusätzlich zur Verfügung gestellten Ressourcen bis hin zu manchen sicher notwendigen Improvisationen.“
Gunter Schweiger, Präsident von Hochschule Bayern e. V., betont: „Seit dem Semesterstart an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften vor rund zwei Wochen hat sich gezeigt, dass wir uns in den vergangenen Jahren sehr gut auf die Herausforderungen aus dem doppelten Abiturjahrgang vorbereitet haben. Natürlich gibt es an der einen oder anderen Stelle noch Engpässe, aber auch diese werden wir im Interesse unserer Studierenden schnell beheben. Es freut mich ganz besonders, dass sich in diesem Wintersemester rund 36 Prozent der Erstsemester für ein Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften entschieden haben. Damit konnten wir den guten Wert aus dem letzten Wintersemester noch einmal übertreffen.“
Heubisch bedankte sich bei den Hochschulen für ihr außerordentliches Engagement. Er betonte zugleich, dass die Studierenden des doppelten Abiturjahrgangs trotz der höher liegenden Anfängerzahlen gleiche Studienchancen hätten wie die Studierenden der Jahrgänge zuvor. Dies zeige sich auch daran, dass es keine nennenswerten Verschärfungen bei den Zulassungsbeschränkungen gebe: In Bayern sei weiterhin die überwiegende Mehrzahl der insgesamt 1.300 Studiengänge zulassungsfrei. Sorge bereite allerdings die Wohnsituation an verschiedenen Hochschulstandorten. „Die größte Restriktion für diesen großen Studierendenjahrgang können wir nicht selber beseitigen, hier brauchen wir die Mithilfe der Öffentlichkeit“, so Godehard Ruppert.