MÜNCHEN / WIEN Die Wirtschaftsminister Österreichs und Bayerns, Reinhold Mitterlehner und Martin Zeil, erklären anlässlich des Besuchs des bayerischen Ministers in Wien: „Wir sprechen uns für eine möglichst rasche Investitionsentscheidung der beteiligten Energieunternehmen zugunsten der Nabucco-Gaspipeline aus. Dieses Projekt hat zentrale Bedeutung für die langfristig sichere Erdgasversorgung Mitteleuropas.“
Die geplante knapp 4000 Kilometer lange Gaspipeline soll künftig Erdgas aus der kaspischen Region, etwa aus Aserbeidschan und Turkmenistan, über die Türkei und Südosteuropa bis Österreich transportieren, wo es in das bestehende europäische Erdgasnetz eingespeist wird. „Wir begrüßen die Absicht der Münchner Bayerngas GmbH, sich am Nabucco-Konsortium, das von der österreichischen OMV geführt wird, mit einem nennenswerten Anteil zu beteiligen. Das erhöht die wirtschaftliche und politische Schlagkraft des Projekts und ist ein weiteres gutes Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen Österreich und Bayern auf allen politischen und wirtschaftlichen Gebieten“, so Mitterlehner und Zeil.
Minister Zeil erläutert: „Durch den Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie wird sich der Gasbedarf Bayerns spürbar erhöhen, weil die wegfallende Kraftwerkskapazität zu einem wesentlichen Teil durch neue, hocheffiziente Gaskraftwerke ersetzt werden muss. Damit steigt die Bedeutung von Nabucco für Bayern weiter.“ Minister Mitterlehner ergänzt: „Österreich nimmt als Gasdrehscheibe einen wichtigen Platz in der europäischen Energieversorgung ein. Ich werde das Thema Nabucco daher auch bei meinem Besuch in Aserbeidschan und Turkmenistan in zwei Wochen ansprechen.“
Beide Minister betonen, dass die Pipeline die langjährigen Gaslieferbeziehungen mit Russland in keiner Weise in Frage stellt. „Wir haben keine Zweifel an der langfristigen Fähigkeit und Bereitschaft unserer russischen Partner, unsere Länder auch in Zukunft verlässlich mit Erdgas zu beliefern. Russland wird der mit Abstand bedeutendste Gaslieferant für Österreich und Bayern bleiben.“ Es sei jedoch für jedermann nachvollziehbar, dass eine Diversifizierung der Bezugsquellen und Lieferwege im vitalen Interesse von importabhängigen Ländern liege.
Mitterlehner und Zeil vereinbaren, dass Österreich und Bayern das Nabucco-Projekt auf allen Ebenen - bei der EU, bei Drittstaaten und bei der Energiewirtschaft - politisch begleiten und unterstützen. „Im Interesse der Haushalte und Unternehmen in Österreich und Bayern wollen wir, dass Nabucco ein Erfolg wird“, bekräftigen die beiden Minister.
Achtung Bildredaktionen: Ein Foto vom Treffen der beiden Minister kann ab Freitag, den 30. September 2011, 20.30 Uhr, unter der E-Mailadresse bettina.baeumlisberger@stmwivt.bayern.de angefordert werden.
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Pressemitteilung-Nr. 559/11