MÜNCHEN Die Wirtschaft im Freistaat ist im ersten Halbjahr 2011 erneut stark gewachsen. „Mit 3,9 Prozent hat das Bruttoinlandsprodukt in den ersten sechs Monaten dieses Jahres genauso stark zugelegt wie im Boomjahr 2010 insgesamt. Wir haben damit das Vorkrisenniveau der Wirtschaftsleistung bereits wieder erreicht. Auch wenn sich die außerordentlich hohe Wachstumsdynamik nun im Laufe des zweiten Halbjahrs normalisiert hat, rechne ich für Bayern weiterhin mit einem hohen Wachstum von bis zu drei Prozent für das Gesamtjahr“, erklärt Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil zu den heute vom Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder vorgelegten Ergebnisse der BIP-Halbjahresrechnung 2011.
Zwar hätten die weltwirtschaftlichen Risiken für den weiteren Konjunkturverlauf zugenommen. „Das bedeutet aber nicht das Ende des Aufschwungs. Unsere Wirtschaft ist grundsätzlich in einer sehr guten Verfassung. Auch auf dem Arbeitsmarkt bleiben die Perspektiven gut: Wir haben in weiten Teilen des Freistaats faktisch Vollbeschäftigung. Eine Fortsetzung des konjunkturellen Hochs ist möglich, wenn auch mit bescheideneren Wachstumsraten. Von besonderem Vorteil für Bayern bleibt in jedem Fall die breite Präsenz unserer Unternehmen auf den anhaltend starken Wachstumsmärkten in Asien und vor allem in China“, erläutert Zeil.
Weiteres Wirtschaftswachstum sei aber kein Selbstläufer. Daher gelte es, die Wachstumskräfte auf allen Ebenen zu stärken. „Oberste Priorität muss dabei die nachhaltige Überwindung der Staatsschuldenkrise in Europa haben. Anstelle dauernder Diskussionen über die Ausweitung der Rettungsschirme müssen wir dringend ein geordnetes Insolvenzverfahren für Euro-Länder etablieren, an dessen Ende auch ein geregelter Ausstieg aus der Währungsunion stehen kann. Bei aller Solidarität in Europa müssen Eigenverantwortung und Geldwertstabilität gewahrt bleiben. Europa funktioniert nur als Verantwortungsgemeinschaft. Alle Maßnamen, die in ein Europa als Inflations- und Transferunion münden, sind deshalb mit uns nicht zu machen“, unterstreicht der Wirtschaftsminister.
Auf Bundesebene müssten vor allem die Vorschläge zur Entlastung der Unternehmen von Bürokratie und zur Steuervereinfachung endlich umgesetzt werden. „Wir müssen das Steuersystem einfacher, gerechter und transparenter gestalten und dadurch neue Leistungsanreize und Wachstumsimpulse setzen“, betont Zeil.
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Pressemitteilung-Nr. 552/11