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Das Kunstareal München bekommt ein Begleitsystem

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Das Büro Thomas Mayfried Visuelle Kommunikation ist Sieger des geladenen Wettbewerbs zum „Grafischen Erscheinungsbild und Orientierungssystem Kunstareal München“. Eine 18-köpfige Jury aus Direktoren und Sammlungsleitern im Kunstareal sowie Vertretern der Landeshauptstadt München, des Freistaates Bayern, des Bezirksausschusses und Experten für Architektur und Stadtplanung wählte den Entwurf des Münchner Büros mit klarer Mehrheit aus den acht eingereichten Wettbewerbsbeiträgen aus. Die Aufgabe der Teilnehmer war es, ein gut erkennbares Leit- und Orientierungssystem zu entwickeln, das die Besucher durch das Kunstareal begleitet und die Vielzahl an Museen, Ausstellungshäusern und weiteren Institutionen im öffentlichen Raum miteinander verbindet. Auf der Grundlage des jetzt ausgewählten Konzepts soll die Vision eines erlebbaren Kunstareals in der Maxvorstadt zum ersten Mal im Stadtbild sichtbar werden.

Die Idee: Vom Areal zur Netzstruktur

Mayfried, der auch das aktuelle Erscheinungsbild des Hauses der Kunst maßgeblich geprägt hat, überzeugte die Juroren mit einer starken Wort-/Bildmarke und einem Pattern aus schwarz-weißen Quadraten als zentrales Gestaltungselement für optimale Sichtbarkeit im realen und virtuellen Raum, vor allem aber auch durch die konzeptionelle Geschlossenheit und die hohe Nutzerfreundlichkeit seines Wettbewerbsbeitrages. Die eigenen, vielfach international gebrandeten Erscheinungsbilder einzelner Institutionen sollen dabei erhalten bleiben. Alle zentralen Elemente des Konzepts werden erstmals auf der neuen Website des Kunstareals in Erscheinung treten. Sie soll den Besuchern bereits Anfang 2012 zur Verfügung stehen. „Dem Büro Mayfried ist es gelungen, ein Orientierungssystem zu entwickeln, das den Besucher nicht starr führt, sondern begleitet wie ein ortskundiger Freund, dem man folgt, ohne nachzudenken“, erläutert Prof. Sophie Wolfrum. Die Inhaberin des Lehrstuhls für Städtebau und Regionalplanung der TU München ist wissenschaftliche Koordinatorin und Jury-Vorsitzende des Designwettbewerbs.

Kerngedanke des Gewinner-Entwurfs von Thomas Mayfried, Swantje Grundler und Daniel Rogge ist die Idee der fußgängerfreundlichen Direktverbindungen. Diese vorhandenen Trampelpfade, ohnehin bereits halb institutionalisiert, werden in das Wegleitsystem eingebunden und schaffen eine lebensnahe Netzstruktur, die den intuitiven Bewegungsgewohnheiten der Menschen folgt – nicht umgekehrt. Sogenannte „All-in-one-Beschilderungssysteme“ – Sitzmöbel und Wegweiser in einem – markieren die Direktverbindungen und steigern die Erlebnisqualität im Kunstareal. Die Netzstruktur spiegelt sich auch im digitalen Raum. Dr. Markus Michalke, Vorsitzender der Stiftung Pinakothek der Moderne, die den Designwettbewerb maßgeblich initiiert und getragen hat, hebt vor allem die gelungene Online-Integration hervor: „Durch die Entwicklung eines Begleiters auf jeder Website der einzelnen Institutionen, die gleich einer Klappkarte die Ausstellungen aller anderen Häuser in die Website einschiebt, wird einerseits die Individualität der einzelnen Häuser gewahrt, anderseits die Verbindung zum Universum der anderen, so nahe liegenden Häuser offenbar. Er begleitet durch den geistigen Raum aller Institutionen im Kunstareal.“

Das Ziel: intuitiv finden, beiläufig entdecken

Mit ihrer Entscheidung für das Konzept von Thomas Mayfried folgte die Jury des Designwettbewerbs vor allem der Auffassung des Designers, dass es in diesem Fall gar nicht das Ziel eines Orientierungssystems sein könne, den Besucher lediglich auf schnellstem Wege von A nach B zu führen. „Das ganze Potenzial des Kunstareals können wir mit einem Orientierungssystem viel besser erschließen, wenn wir auch im realen Raum sichtbare Querverbindungen zwischen den Häusern schaffen und den Besucher damit sogar auffordern, vom ursprünglichen Raster abzuweichen und auf eine Entdeckungsreise zu gehen“, erklärt der Designer seine Vision des Kunstareals. Dabei werde er aber nie allein gelassen, sondern kompetent begleitet, sei es durch das Orientierungssystem, einen Faltplan oder mobile Online-Anwendungen.

Das Verfahren zum Grafischen Erscheinungsbild Kunstareal München ist eingebettet in das laufende städtisch-staatliche Gemeinschaftsprojekt zur Entwicklung des Kunstareals. Die Stiftung Pinakothek der Moderne begleitet als Initiatorin der im April 2009 durchgeführten Konferenz Kunstareal München weiterhin das Projekt. Die Stiftung wurde durch die Projektgruppe beauftragt, den geladenen Wettbewerb zu tragen und zusammen mit dem Lehrstuhl für Städtebau und Regionalplanung durchzuführen.


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