Den Jean-Paul-Preis des Freistaats Bayern erhält in diesem Jahr die Schriftstellerin Brigitte Kronauer. „Brigitte Kronauer ist eine Meisterin der Sprache, ihre Stimme unverwechselbar in der deutschen Gegenwartsliteratur“, so Kunstminister Wolfgang Heubisch. „Ich freue mich besonders“, so Heubisch, „dass der Jean-Paul-Preis an eine Schriftstellerin vergeben wird, die sich dem Namensgeber dieses bayerischen Literaturpreises in besonderer Weise verbunden fühlt und in ihrem Werk auf Jean Paul Bezug nimmt.“
Brigitte Kronauer ist 1940 in Essen geboren. Nach dem literaturwissenschaftlichen Studium war sie einige Jahre als Lehrerin tätig. Seit 1974 lebt und arbeitet sie in Hamburg als Autorin. Ihr umfangreiches erzählerisches und essayistisches Lebenswerk wurde vielfach literarisch ausgezeichnet, zuletzt 2005 mit dem Georg-Büchner-Preis.
Aus der Würdigung der Jury: „Charakteristisch für Brigitte Kronauers episches Werk sind Erfindungskraft, Humanität und ein Humor, der die oft eigenwilligen Figuren ihrer Bücher mit Liebe begleitet und niemals verrät. Darin setzt sie eine Traditionslinie fort, die mit Jean Paul, dem Namensgeber des Preises, ihren Anfang nimmt. Die Brillanz ihres Stils macht sie zu einer Ausnahmeerscheinung in der deutschen Gegenwartsliteratur."
Die Preisverleihung findet am 17. Oktober in München statt. Als Laudator konnte der Feuilletonchef der Süddeutschen Zeitung, Thomas Steinfeld, gewonnen werden.
Der in diesem Jahr zum 15. Mal verliehene Jean-Paul-Preis des Freistaats Bayern wird alle zwei Jahre vergeben. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und würdigt das literarische Gesamtwerk eines deutschsprachigen Schriftstellers oder einer deutschsprachigen Schriftstellerin. Unter den bisherigen Preisträgern waren Friedrich Dürrenmatt, Botho Strauß, Horst Bienek, Siegfried Lenz, Günter de Bruyn, Herbert Rosendorfer, Gerhard Polt und Eckhard Henscheid.