Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch ist erfreut, dass die Zahl der Studienplätze im Fach Humanmedizin für die Absolventen des doppelten Abiturjahrgangs weiter erhöht werden kann. Noch für dieses Wintersemester werden die medizinischen Fakultäten in Bayern insgesamt 146 zusätzliche Studienplätze im Numerus-clausus-Fach Humanmedizin bereitstellen. Die Fakultäten erweitern damit das bereits im Frühjahr beschlossene Programm (drei Jahre je 80 zusätzliche Studienplätze) um jährlich 66 weitere. Im Studienjahr 2010 betrug die Zulassungszahl im Fach Humanmedizin an den bayerischen medizinischen Fakultäten 1663. Für das Studienjahr 2011 werden nun 1809 Studienplätze zur Verfügung stehen. Heubisch betont: „Damit leistet der Freistaat Bayern einen großen Beitrag, um die Situation in dem stark nachgefragten Studiengang zu entspannen. In Bayern haben wir alles in unserer Macht Stehende unternommen, um auch im Studienfach Humanmedizin den Absolventen des doppelten Abiturjahrgangs faire Zulassungschancen zu ermöglichen.“ Nach den derzeitigen Planungen wollen die Universität Erlangen-Nürnberg 15, die beiden Münchner Universitäten 36 und die Universität Würzburg 15 zusätzliche Studienplätze jeweils ab Wintersemester 2011/2012 anbieten. Diese Studienplätze sollen noch im laufenden Auswahlverfahren der Hochschulen vergeben werden.
Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder für einen stärkeren Ausbau der Medizinstudienplätze eingesetzt. Bayern hat für den doppelten Abiturjahrgang ein groß angelegtes Ausbauprogramm mit 38.000 zusätzlichen Studienplätzen aufgelegt, ein durchgreifender Kapazitätsausbau in den „harten" NC-Fächern, vor allem in der Humanmedizin, ist jedoch wegen der bundesweiten Verteilung der Studienplätze schwierig. Zwar konnte beim Hochschulpakt zwischen Bund und Ländern erreicht werden, dass die neuen Länder über 2.500 durch die demografische Entwicklung dort frei werdende Studienanfängerplätze in Medizin – kumuliert für die Jahre 2011 bis 2015 – aufrecht erhalten und für Studienanfänger aus den alten Ländern zur Verfügung stellen. Heubisch fürchtet aber dennoch, dass sich die Zulassungshürden für die Absolventen des doppelten Abiturjahrgangs erhöhen könnten. Deshalb hatte er bereits 2009 in der Kultusministerkonferenz ein abgestimmtes Vorgehen der großen Flächenländer zum Aufbau weiterer Medizinstudienplätze angeregt. Heubisch: betont: „Bayern ist hier mit guten Beispiel vorangegangen. Bereits seit 2005 haben wir die Studienplätze kontinuierlich erhöht. Hinzu kommt nun der vorübergehende Ausbau von 438 Medizinstudienplätzen – kumuliert für die Jahre 2011 bis 2013. Die Aufstockung des Programms werden wir aus Mitteln des Ausbauprogramms finanzieren. Ich bin sehr froh, dass die zusätzlichen Studienplätze noch für das laufende Auswahlverfahren zur Verfügung gestellt werden konnten. Ich bedanke mich ausdrücklich bei den medizinischen Fakultäten, die uns hier sehr schnell und unbürokratisch unterstützt haben.“
Unabhängig davon will die Ludwig-Maximilians-Universität München ab dem Wintersemester 2011/12 auch jeweils 50 zusätzliche Studienplätze im klinischen Studienabschnitt für die nächsten drei Jahre schaffen.