"Mauerbau Symbol brutaler Unterdrückung durch die SED" – Schüler sollen sich mit dem Thema intensiv auseinandersetzen
MÜNCHEN. Heute hat Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle im Gisela-Gymnasium in München das Themenheft "50 Jahre Berliner Mauer und die Teilung Deutschlands" vorgestellt, das die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit herausgibt.
Anlass für die Publikation: Vor 50 Jahren, am 13. August 1961, hatte die SED mit dem Bau der Mauer die Westsektoren Berlins vom Ostteil der Stadt und der DDR hermetisch abgeriegelt. Das SED-Regime hat damit seinen Weg fortgesetzt, ein menschenverachtendes Grenzbefestigungssystem aufzubauen und die Menschen in den beiden Teilen Deutschlands zu trennen. Bayern hatte, das machte Minister Spaenle deutlich, auch nach 1961 daran festgehalten, alles für eine Wiedervereinigung der Menschen in Freiheit in einem demokratischen Rechtsstaat zu tun. Er lud die Schülerinnen und Schüler ein, sich intensiv mit der jüngsten deutschen Geschichte, der Teilung Deutschlands und der Wiedervereinigung, dem Bau und dem Fall der Mauer, auseinanderzusetzen.
"Berlin war der Ort, an dem der Kalte Krieg mehr als vier Jahrzehnte seinen symbolhaftesten und brutalsten Ausdruck auf europäischem Boden gefunden hat", beschrieb Kulturminister Spaenle die Bedeutung des Mauerbaus als Teil des Unterdrückungs- und Überwachungsstaats DDR. Ein Berlin im Kleinmaßstab – aber mit den gleich fatalen Folgen der Teilung eines Ortes für die Menschen - lässt sich in dem bayerischen Mödlareuth erkennen.
"17 Millionen Menschen sind durch die kommunistische Herrschaft gnadenlos unterdrückt worden", zeichnete Minister Spaenle die Situation.
Die DDR wollte durch die Errichtung der Grenzanlagen mit Zustimmung der Sowjetunion ihre Bürgerinnen und Bürger an der Flucht aus ihrem Hoheitsgebiet hindern. Die deutsche Teilung wurde damit in dramatischer Weise "zementiert". Nahezu unüberwindbare Grenzanlagen mit vielfältigen Barrieresystemen und Selbstschussanlagen sowie 5-Kilometer-Sperrzonen konnten den Freiheitswillen vieler Bürger der DDR nicht brechen. Mehr als 1000 Menschen wurden von den Sicherheitskräften der DDR oder den Selbstschusseinrichtungen getötet. Letztlich hat der Drang nach Freiheit 1989/1990 zum "Wir sind ein Volk" geführt.
Ausstellung von prämierten Schülerarbeiten zum Mauerbau ab dem 26. Juli im Bayerischen Kultusministerium
Am vergangenen Freitag hatte Kultusminister Spaenle bereits im Alliiertenmuseum in Berlin Siegerinnen und Sieger des Schülerwettbewerbs "Der Mauerbau in Berlin und die Teilung Deutschlands Schüler aus Altötting, Ingolstadt und Hersbruck" ausgezeichnet. Es waren Schülerinnen und. Minister Spaenle hat die Schülerinnen und Schüler eingeladen, ihre Arbeiten ab dem 26.Juli im Bayerischen Kultusministerium auszustellen.
Themenheft beschreibt auch Bayerns Weg zwischen 1945 und 1989/1990
Im heute vorgestellten Themenheft wird der "Kalte Krieg" dargestellt. Daran schließen sich Ausführungen zum Bau der Mauer August 1961 und ein Kapitel über die sozialen und kulturellen Auswirkungen des Mauerbaus auch auf Nordbayern an.
Dr. Ludwig Unger
Tel. 089-21862105
Literaturhinweis:
Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (hg): 50 Jahre Berliner Mauer und die Teilung Deutschlands, München 2011, 68 Seiten.