"JuLi-Vorsitzender soll sich zuerst sachgerecht informieren und dann seine Meinung äußern"
MÜNCHEN. "Der Vorsitzende der Jungen Liberalen soll sich zuerst sachgerecht informieren und dann seine Meinung zum Abitur am achtjährigen Gymnasium äußern", wies Bayerns Kultusministerium die Kritik von Stefan Alexander Siegle am Abitur des achtjährigen Gymnasiums zurück. Auch für Nachwuchspolitiker gelte das Prinzip "Erst denken, dann reden."
Das Ministerium stellte ausdrücklich fest: Die Maßnahmen des Monitoring und der Feinsteuerung bei der Umsetzung der Konzeption des achtjährigen Gymnasiums in die schulische Praxis sei gemeinsam von FDP und CSU verabschiedet worden. Das Monitoring war im April 2009 ausdrücklich von den Mitgliedern der CSU-/FDP-Koalitionsregierung beschlossen worden. "Unser Ziel ist es dabei, die Chancen der Schülerinnen und Schüler des ersten Jahrgangs am achtjährigen Gymnasium zu wahren und für Chancengerechtigkeit bei Schülerinnen und Schülern des acht- und neunjährigen Gymnasiums zu sorgen", betonte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle.
Diese Zielsetzungen hatte das Ministerium auch bei seiner jüngsten Entscheidung realisiert:
Auf der Basis von Abfragen an 16 staatlichen Gymnasien hatten sich bei den Abiturprüfungen zwei Tendenzen ergeben:
Es hatte sich bei einer Anzahl von Schülerinnen und Schülern bei der Rückmeldung von 16 staatlichen Gmynasien eine Auffälligkeit ergeben. Sie hatten die ursprüngliche Verpflichtung, in zwei der drei Pflichtfächer (Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache) im Abitur mindestens 5 Punkte zu erbringen, nicht erfüllt, aber durchaus insgesamt in mindestens drei der insgesamt fünf Abiturfächer die erforderlichen 5 Punkte erreicht. Darauf hat das Kultusministerium, wie der Minister berichtete, sachgerecht und im Rahmen der KMK-Vorgaben reagiert und "nachgesteuert". Nur in einem der drei Pflichtfächer müssen die Schülerinnen und Schüler mindestens 5 Punkte erreichen, in einem weiteren Fach genügen auch mindestens 4 Punkte. Allerdings müssen die Schülerinnen und Schüler in drei der fünf Prüfungsfächer eine Mindestanzahl von fünf Punkten erbringen.
Es wurde nicht in die Notengebung bei der Abiturprüfung am achtjährigen Gymnasium eingegriffen.
Dr. Ludwig Unger
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