MÜNCHEN / NOORDWIJK Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil, der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Jean-Jacques Dordain, und der Geschäftsführer der Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen (AZO), Thorsten Rudolph, haben mit der heutigen Vertragsunterzeichnung den ‚GMES Masters’ Innovationswettbewerb auf den Weg gebracht. Ziel der Initiative ist, Erdbeobachtungsdaten aus dem Europäischen GMES-Programm (Global Monitoring for Environment and Security) zur satellitengestützten Globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung vermehrt und breiter zu nutzen. „Europa ist bekannt für sein starkes Engagement im Bereich der Erdbeobachtung. Um diesen Ruf auszubauen und zu festigen, müssen wir weiterhin auf zentrale Dienstleistungen und Anwendungsfelder bauen. Gerade Bayern misst dieser Zukunftstechnologie große Bedeutung bei und ist in der Forschung und kommerziellen Nutzung gut aufgestellt. Mit dem neuen Innovationswettbewerb GMES Masters setzen wir einen weiteren Akzent, um noch besser zu werden“, betont Zeil.
Der GMES Masters wird über die nächsten 3 Jahre mit annähernd 1 Million Euro finanziert. Das Bayerische Wirtschaftsministerium trägt rund ein Viertel und die ESA die Hälfte des Betrages. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und T-Systems sind die weiteren Finanzierungspartner dieses ehrgeizigen Projekts. Der Wettbewerb wird von der AZO organisiert, die bereits mit dem Projekt European Satellite Navigation Competition (ESNC) sehr erfolgreich agiert hat. „Von dem Wettbewerb im GMES-Umfeld sollen sowohl die europäische Forschung und Industrie als auch Unternehmer und Studenten profitieren. Wir wollen das Programm auch für kommerzielle Nutzungen erschließen. Der Innovationswettbewerb kann dem europäischen GMES-Programm einen Schub geben und auf europäischer Ebene die Zusammenarbeit zwischen Firmen und Forschungseinrichtungen befördern“, bekräftigt Zeil.
GMES ist neben dem Europäischen Satellitennavigationssystem Galileo das zweite Flagschiff-Programm der Europäischen Raumfahrtpolitik. Dadurch sollen zahlreiche Produkte und Dienstleistungen entstehen. Ab 2013 werden neben den bisherigen Erdbeobachtungssatelliten neue Satelliten, sogenannte Sentinels, Daten für Informationsdienste bereitstellen. „Diese Informationen sollen helfen, die Zusammenhänge auf unserer Erde besser zu verstehen. Die Umwelt kann umfassender beobachtet und die Auswirkungen des Klimawandels können leichter nachvollzogen werden. Möglicherweise kann die Nutzung erneuerbarer Energien optimiert werden, beispielsweise durch die Zuordnung geeigneter Flächen für energetische Biomassenutzung. Die Bereitstellung hochpräziser und hochaktueller Daten kann auch das Krisenmanagement beispielsweise im Falle von Umweltkatastrophen wie Erdbeben oder Hochwasser verbessern“, erklärt der Wirtschaftsminister.
Der Wettbewerb GMES Masters wird jährlich stattfinden; das erste Mal wird er vom 1. Juli bis zum 15. September 2011 ausgetragen. In diesem Zeitraum können über die Online-Datenbank unter www.gmes-masters.com bereits bestehende Dienste sowie völlig neue Anwendungsideen eingereicht werden. Die Suche nach dem besten Erdbeobachtungsservice wird ihren Höhepunkt bei einer abendlichen Preisverleihung am 19. Oktober in München finden. Ziel ist es, dass der Wettbewerb genauso erfolgreich wie der ESNC wird, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 zum größten europäischen Innovationsnetzwerk im Bereich Satellitennavigation entwickelt hat.
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Pressemitteilung-Nr. 231/11