MÜNCHEN Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil hat sich mit Vertretern der Deutschen Bahn getroffen, um Lösungen für die gravierendsten Störungsursachen im Schienennahverkehr einzufordern. „Wir geben im Freistaat viel Geld aus, um den Reisenden ein vorbildliches Nahverkehrsangebot anbieten zu können. Leider hat sich nach den viel zu häufigen Störungen in den vergangenen Wintern in der Öffentlichkeit ein anderes Bild festgesetzt“, erklärt Zeil. Dies muss sich nach dem Willen des Ministers nachhaltig ändern. Auch das Image der S-Bahn München leidet unter den zahlreichen Stellwerks-, Signal- und Weichenstörungen, obwohl sie im Vergleich mit den S-Bahnen anderer Großstädte bei Qualitätsmessungen passabel abschneidet.
Mit Erklärungen, warum der vorige Winter besonders schwierig war, möchte sich Zeil nicht zufrieden geben und fordert konkrete Verbesserungen: „Die Betreiber des Schienennetzes sind verpflichtet, die Fahrwege das ganze Jahr über in betriebsbereitem Zustand zu halten. Dafür erheben sie jedes Jahr Anspruch auf deutlich steigende Nutzungsentgelte. Wir erwarten die entsprechende Gegenleistung“, betont Zeil. Konkret verlangt der Minister, dass die technische und personelle Ausstattung des Winterdienstes gerade in Nord- und Ostbayern den zunehmenden Schneemengen angepasst wird.
Auch bei der S-Bahn München ist es die Infrastruktur, die immer wieder Probleme bereitet. Daher fordert Zeil, die offensichtlich störungsanfällige Technik mit Sicherungssystemen aufzurüsten, die einen Ausfall verhindern. „Wir können es uns gerade an einem High-Tech-Standort nicht erlauben, dass alle paar Tage das komplette S-Bahn-Netz gestört ist – egal ob das am Hersteller oder am Betreiber liegt“, bekräftigt Zeil.
In spätestens einem halben Jahr wird sich Zeil wieder mit den Bahnvertretern treffen. Dann möchte er von der DB Vollzugsmeldungen erhalten: „Die Bahnkunden sind nicht an der Ankündigung von Maßnahmenpaketen interessiert, sondern an deren tatsächlicher Umsetzung und Wirksamkeit“, unterstreicht der Minister.
- . -
Pressemitteilung-Nr. 224/11