MÜNCHEN „Die Stimmung in der bayerischen Wirtschaft ist im April erneut auf ein neues Rekordhoch geklettert. Der Aufschwung in Bayern setzt sich ungebrochen fort“, stellt Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil angesichts der Ergebnisse des ifo Konjunkturtests Bayern für April fest. Das ifo-Geschäftsklima für den Freistaat erreichte im letzten Monat erneut einen historischen Höchststand (Saldo: +27,5). Die gewerbliche Wirtschaft beurteilte ihre aktuelle geschäftliche Lage saisonbereinigt nochmals um knapp einen Punkt besser als im März. Allein seit Jahresbeginn ist der positive Saldo guter Lageurteile von +27,1 auf +38 Prozent gestiegen. Trotz des bereits erreichten hohen Niveaus ist auch der Anteil der Unternehmen, die eine weitere Verbesserung der Geschäftstätigkeit erwarten, nahezu stabil geblieben. Der Saldo der positiven Geschäftserwartungen liegt bei nunmehr +17,5 Punkten. „Diese hervorragenden Werte des ifo Konjunkturtests Bayern liegen deutlich über den entsprechenden Zahlen für Deutschland. Während sich das Geschäftsklima im April bei uns weiter verbessert hat, hat es sich für Deutschland zuletzt etwas abgekühlt. Mit seiner hohen Dynamik dürfte die bayerische Wirtschaft maßgeblich zum stärksten Quartalswachstum in Deutschland seit der Wiedervereinigung (+5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal) beigetragen haben. Aktuell halte ich für das Wachstum in Bayern im Gesamtjahr 2011 eine drei mit einem deutlichen Plus x für realistisch. Unsere Unternehmen leisten herausragende Arbeit“, betont Zeil.
Wichtige Triebkraft des starken Aufschwungs in Bayern ist unverändert das Verarbeitende Gewerbe. Vor allem in der Investitionsgüterindustrie verbesserte sich im April die bereits in den Vormonaten exzellente Bewertung der Geschäftslage noch einmal spürbar (neuer Saldo: +67,0). „Die ausgesprochen positiven Geschäftserwartungen (Saldo: +35,9) lassen auf eine weiterhin anhaltend starke Expansion dieser Schlüsselindustrie schließen. Gerade im Export sehen viele Unternehmen weiter steigende Geschäftschancen“, erklärt der Minister. Die Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Gewerbe ist im April weiter auf 86,3 Prozent gestiegen und hat damit wieder nahezu das Vorkrisenniveau erreicht. Die Kapazitätsauslastung liegt zugleich über dem Bundesdurchschnitt. Gleiches gilt für den Auftragsbestand, der nun ein Auftragspolster von durchschnittlich 3,21 Monaten aufweist.
Das gute Geschäftsklima schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. Die Zahl der Unternehmen, die in den nächsten drei Monaten ihr Personal aufstocken wollen, ist erneut deutlich größer als die Zahl der Unternehmen, die sich von Personal zu trennen beabsichtigen (Saldo: +7,2 Prozent). Dies deutet auf ein möglicherweise leicht beschleunigtes Wachstum der Beschäftigung hin. „Ich rechne damit, dass Bayern in diesem Jahr neue Beschäftigungsrekorde aufstellen kann“, ergänzt Zeil. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen im Freistaat werde allerdings gebremst durch den zunehmenden Fachkräftemangel. „Unsere Unternehmen haben auf dem in weiten Teilen Bayerns leergefegten Arbeitsmarkt verstärkt Schwierigkeiten, Fachkräfte zu rekrutieren. Wir müssen in Zukunft alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu gewinnen und zu halten. Die seit 1. Mai geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit für die Bürger aus osteuropäischen EU-Staaten ist daher für Bayern keine Bedrohung, sondern eine Chance“, unterstreicht Zeil.
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Pressemitteilung-Nr. 223/11