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Bayerns Kultusminister Spaenle hält Grundsatzrede beim 6. Bundeskongress Katholische Schulen

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Christliches Menschenbild als Fundament der Bildungspolitik

Bayerns Kultusminister Spaenle hält Grundsatzrede beim 6. Bundeskongress Katholische Schulen - Werte-Erziehung spielt zentrale Rolle an katholischen Schulen


MÜNCHEN. Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute im Rahmen des 6. Bundeskongresses Katholische Schulen in München eine Rede über "Aktuelle schulpolitische Herausforderungen" gehalten.

"Das Fundament meiner Bildungspolitik ist das personale, christliche Menschenbild", sagte Kultusminister Spaenle und ergänzte. "Maßstab meines politischen Handelns ist der Mensch in seiner unveräußerlichen Würde und seiner Verantwortung: für sich, für andere, für die Schöpfung als Ganzes."

Ausgehend von dieser Prämisse fußt die Bildungspolitik in Bayern auf der Trias von Wissen, Können und Werten. Minister Spaenle, der auch Vizepräsident der KMK ist, würdigte die Rolle der katholischen Schulen in der bayerischen und deutschen Schullandschaft: "Wir sehen die Privatschulen, insbesondere auch die katholischen Schulen, als eine wertvolle Ergänzung der staatlichen Schulen. Sie unterstützen uns wesentlich dabei, den umfassenden Bildungsauftrag zu erfüllen, den unsere Verfassung uns gibt", so der Minister. Eine herausgehobene Stellung spielten die katholischen Schulen besonders bei der Werte-Erziehung. "Diese gelingt, wenn sich die Schulgemeinschaft auf ein gemeinsames handlungsleitendes Wertefundament einigt. Hierbei setzen die katholischen Schulen Maßstäbe", so Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle.

Er benannte "drei besonders relevante bildungspolitische Herausforderungen":
- die Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund
- die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und
- die Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen in Deutschland

"Gleiche Bildungschancen für alle Kinder sind entscheidend für gelingende Integration", sagte Minister Spaenle. In Bayern ist der Anteil der Schüler, die sich in der Schule und auf dem Weg von der Schule in den Beruf schwer tun, im Verlauf der PISA-Untersuchungen zurückgegangen. Dabei spielen auch die zusätzlichen Maßnahmen zur individuellen Förderung eine Rolle. Unter ihnen sind überproportional viele Kinder mit Migrationshintergrund. Die Zahl der Schulabbrecher mit Migrationshintergrund nimmt ab. Zentrale Voraussetzung für weitere Erfolge und für gelingende Integration in Schule, Ausbildung und Beruf ist nach Überzeugung von Kultusminister Spaenle dabei das Erlernen der deutschen Sprache. In Bayern wurde schon 2009 ein Konzept zur Förderung der schulischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund erstellt. Dieses umfasst auch die Einführung des islamischen Religionsunterrichts als Schulversuch.

Die UN-Behindertenrechtskonvention war in Deutschland im März 2009 in Kraft getreten. In Bayern hat dazu eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe einen gemeinsamen Gesetzesentwurf erarbeitet. "Diese Kooperation ist in Deutschland einmalig", würdigte der Minister den parteienübergreifenden Ansatz. Der Entwurf sieht unter anderem Schulen mit dem Profil "Inklusion" vor. Die bewährte Kooperation zwischen Regelschule und Förderschule solle fortgeführt werden. Die Förderschule bleibe als Lernort erhalten. "Das entspricht dem Wunsch vieler Eltern", sagte Minister Spaenle, "so ermöglichen wir einen passgenauen Umgang mit den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen."

In Zeiten hoher Mobilität ist der Wunsch der Bundesbürger nach Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit in der Bildung gestiegen. "Wir erarbeiten deshalb zusammen mit anderen Ländern normierte Pools von Musteraufgaben auf der Grundlage einheitlicher Standards für das Abitur", so Dr. Ludwig Spaenle. "Als Legitimationsgrundlage schlage ich einen Staatsvertrag vor, in dem sich die Länder zur besseren Vergleichbarkeit der Prüfungen bekennen. Ein Staatsvertrag wird von den Parlamenten ratifiziert und hat damit eine starke politische Legitimation." Deshalb aber eine zentralistische Bildungspolitik für ganz Deutschland mit einem einheitlichen Schulsystem zu fordern, sei der falsche Weg, urteilte der bayerische Kultusminister.

Abschließend bekräftigte der Kultusminister noch einmal, dass Bildungspolitik im Dialog gestaltet werden sollte. "Wir machen die Betroffenen zu Beteiligten" - so Ludwig Spaenle – "ich danke ausdrücklich allen, die sich in den Bildungsdialog konstruktiv einbringen"

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Birger Nemitz
089 2186-2513
 


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