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Bayern verschwenden weniger Lebensmittel - Brunner stellte erste Ergebnisse einer neuen Studie vor

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Kulmbach – In Bayern landen weniger Lebensmittel im Müll als in anderen Bundesländern. Am häufigsten werden Obst und Gemüse weggeworfen. Und auf dem Land ist man weniger verschwenderisch als in der Stadt. Das sind die ersten Ergebnisse einer Studie zur Lebensmittelverschwendung, die Ernährungsminister Helmut Brunner beim Bayerischen Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Auftrag gegeben hat. „Wenn wir das Wegwerfen von Lebensmitteln wirksam eindämmen wollen, müssen wir an den richtigen Stellen ansetzen“, sagte Brunner am Freitag bei der Eröffnung der 1. Bayerischen Ernährungstage in Kulmbach. Voraussetzung dafür seien verlässliche Daten zur Effizienz der Lebensmittelverwertung in der gesamten Kette vom Erzeuger über den Handel bis zum Verbraucher. Nur so könnten Schwachpunkte aufgedeckt und gezielt angegangen werden. Sobald im kommenden Jahr die endgültigen Ergebnisse der Studie vorliegen, will der Minister passgenaue Bildungs- und Aufklärungsprogramme sowie Branchentreffs mit Vertretern aller Wertschöpfungsstufen starten. „Jeder muss seinen Beitrag leisten“, so Brunner. Es sei beschämend, dass täglich riesige Mengen Lebensmittel auf dem Müll landen, die zuvor mit oft gewaltigem Aufwand an Arbeit und Ressourcen erzeugt wurden.

Die jetzt vorliegenden Zwischenergebnisse der Studie liefern nach Aussage des Ministers bereits einige wichtige Hinweise. Während bundesweit 82 Kilo Lebensmittel pro Kopf und Jahr weggeworfen werden, sind es in Bayern mit 65 Kilo deutlich weniger. Überhaupt gehen die Bewohner ländlicher Regionen offensichtlich bewusster mit Lebensmitteln um: Hier landen durchschnittlich 64 Kilo im Müll, in den Städten sind es 69 Kilo. Gründe dafür sehen die Wissenschaftler in einer größeren Achtung vor Lebensmitteln, die sich aus dem engeren Bezug zur Urproduktion ergibt. „Die Studie zeigt, dass sich der hohe Stellenwert der Landwirtschaft in Bayern positiv auf die Wertschätzung für Lebensmittel auswirkt“, sagte Brunner. Deshalb müsse es gelingen, gerade in städtischen Regionen wieder mehr Interesse und Verständnis für die Zusammenhänge zwischen bäuerlicher Arbeit und Lebensmittelproduktion zu wecken. Genau darauf zielt das Programm „Erlebnis Bauernhof“ ab, das der Minister vor wenigen Wochen gestartet hat: Jedes Grundschulkind im Freistaat soll künftig mindestens einen Tag auf einem aktiven Bauernhof verbringen. „Schon unsere Kinder sollen hautnah erleben, wie Lebensmittel entstehen und welcher Aufwand und welche Verantwortung damit verbunden sind“, sagte Brunner.

Insgesamt fallen jedes Jahr in den bayerischen Haushalten rund 816.000 Tonnen Lebensmittelabfälle an. Nach Einschätzung der Wissenschaftler, die im Rahmen der Studie neben der Menge auch die Zusammensetzung der Abfälle untersuchen, könnte fast die Hälfte davon allein durch korrekte Lagerung und planvolles Koch- und Essverhalten verhindert werden. 18 Prozent der Abfälle sind nach Einschätzung der Experten nicht vermeidbar.

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