+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute in Nürnberg gemeinsam mit dem Leiter der Bundespolizeidirektion München, Präsident Hubert Steiger, eindringlich vor den erheblichen Gefahren und unkalkulierbaren Risiken von Pyrotechnik beim Fußball gewarnt. Mit verschiedenen praktischen Vorführungen haben Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes und der Bundespolizei die zum Teil verheerenden Wirkungen dieser Explosivstoffe demonstriert. So können Knalltraumata, Rauchgasvergiftungen und schwerste Brandverletzungen die Folge sein, wenn Pyrotechnik bei der An- und Abreise sowie am Veranstaltungsort eines Fußballspiels gezündet wird. "Das ist für ein friedliches Fußballerlebnis in keinster Weise akzeptabel", betonte Herrmann. "Wir werden diese Unsitte weiterhin konsequent unterbinden und mit aller Härte des Gesetzes gegen Fußballrowdys vorgehen. Auch Familien und Kinder sollen Fußballspiele in bayerischen Stadien gefahrlos besuchen können." +++
Besonders erschreckend, so Herrmann, seien die Erfahrungen, dass Pyrotechnik auch gezielt gegen andere Fangruppen, Ordnungsdienste und Polizeibeamte eingesetzt wird: "Selbst schwerwiegende Verletzungen bis hin zu lebenden Fackeln werden dabei in Kauf genommen." Herrmann habe sich deshalb auf der Innenministerkonferenz Anfang Juni diesen Jahres nachdrücklich dafür eingesetzt, die Maßnahmen für mehr Sicherheit beim Fußball weiter zu intensivieren. Die Notwendigkeit habe Herrmann auch dem Bayerischen Fußballverband, den bayerischen Bundesliga- und Zweitligavereinen und den betroffenen Städten deutlich gemacht: "Es muss unser aller Interesse sein, dass es weder vor, während und nach den Spielen zu Randalen und Ausschreitungen kommt."
Auch mit Blick auf die Spitzengespräche auf Bundesebene begrüßt Herrmann die Bereitschaft der Vereine, mehr Verantwortung zu übernehmen: "Gegen gewaltbereite Personen muss auch von Seiten der Vereine konsequenter vorgegangen werden." Es sei ein wichtiges Signal vom Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga, die Stadionverbotsdauer wieder auf fünf Jahre und bei besonders schweren Gewaltvorfällen sogar auf zehn Jahre auszudehnen. Zudem müsse die Fanarbeit verstärkt werden.