MÜNCHEN Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Martin Zeil hat heute mit dem Geschäftsführer des Netzbetreibers Tennet TSO GmbH, Martin Fuchs, darauf hingewiesen, dass der Leitungsneubau Altenfeld-Redwitz unabdingbar für das Gelingen der Energiewende ist. „Bei der Planung und beim Bau der ‚Thüringer Strombrücke’ ist keine Zeit zu verlieren“, erklärt Zeil anlässlich eines Besuchs beim Umspannwerk Redwitz/Oberfranken, dem südlichen Endpunkt der neuen 380-Kilovolt-Stromleitung von Thüringen nach Bayern. Zeil: „Diese Leitung ist ein entscheidendes Projekt für das Gelingen der Energiewende.“ Über diese Leitung werde künftig Windstrom aus dem Norden in die bayerischen Verbrauchszentren transportiert. Vor allem sorge sie für eine sichere Stromversorgung in Bayern, wenn die Stromnachfrage zeitweise nicht aus eigener Erzeugung gedeckt werden könne. „Wenn die Thüringer Strombrücke nicht bis Ende 2015, wenn das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld vom Netz geht, fertig ist, dann sind die Netzstabilität und damit die Stromversorgung in Bayern ernsthaft in Gefahr“, erklärt der Wirtschaftsminister unmissverständlich. Dies habe auch die Bundesnetzagentur klargestellt.
Der Minister erläuterte, dass sich mit dem Beschluss zur schnellen Energiewende die ohnehin schon angespannte Situation des deutschen Stromübertragungsnetzes weiter verschärft hat. So habe im vergangenen Winter europaweit zwar genügend Strom zur Verfügung gestanden, gleichwohl sei es aber mehrfach zu Netzengpässen gekommen, insbesondere auf der bestehenden Leitung Remptendorf-Redwitz, die die Netzsicherheit und damit die Stromversorgungssicherheit gefährdet haben. „Das bisherige Tempo des Netzausbaus ist zu langsam, um die Stromversorgungssicherheit auch zukünftig sicherzustellen“, kritisierte Zeil und sagte weiter: „Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass zunehmend politische Unterstützung länderübergreifender Netzausbaumaßnahmen fehlt. Dabei ließe sich ein als Folge der Netzengpässe entstehender Stromausfall kaum auf einzelne Bundesländer eingrenzen.“
Der Minister appelliert vor allem an die Thüringer Landesregierung, die Verfahren auf Thüringer Seite ebenso engagiert voranzutreiben. „Diese Leitung liegt nicht nur im Interesse Bayerns, sondern ganz Deutschlands.“ Das müsse man auch in Erfurt einsehen. Den vom Leitungsbau betroffenen Bürgern und Kommunen sichert Zeil umfassende Information und Beteiligungsmöglichkeiten bei den Details der Trassenplanung zu.
Die Regierung von Oberfranken als zuständige Genehmigungsbehörde werde alles dafür tun, dass die Leitung rechtzeitig vor der Abschaltung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld Ende 2015 in Betrieb gehen kann. „Das gleiche erwarten wir auch von den Thüringer Behörden“, bekräftigte Zeil abschließend.
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Pressemitteilung-Nr. 408/12