Kultusministerium entwickelt das bayerische Gymnasium weiter - Förderung der einzelnen Schüler steht im Mittelpunkt des bayerischen Gymnasiums
MÜNCHEN. „Wir setzen auf mehr individuelle Lernzeit der Schüler am Gymnasium, die SPD dagegen gefährdet die Anerkennung des bayerischen Abiturs durch die Kultusministerkonferenz“, bewertete Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die heute von der SPD-Landtagsfraktion wiederholten Vorschläge zur Flexibilisierung der Oberstufe.
36 Wochenstunden in den Jahrgangsstufen 11 und 12 zu besuchen - und damit auch im Prüfungsjahr -, wie es Martin Güll bereits mehrfach öffentlich vorgeschlagen hat, ist den meisten Schülerinnen und Schülern pädagogisch nicht zuzumuten.
Den Vorschlag der SPD, das Gymnasium zu einer für alle verpflichtenden Ganztagsschule umzugestalten, lehnt Kultusminister Spaenle mit dem Hinweis auf die Rückmeldung von Eltern ab: „Die Mehrzahl der Eltern von Gymnasiasten in Bayern wünschen sich eine Wahlmöglichkeit darüber, wie viel Zeit ihre Kinder an ihrer Schule pro Tag verbringen.“
Das Bayerische Kultusministerium setzt deshalb bei der Weiterentwicklung des Gymnasiums auf eine Strategie der individuellen Lernzeit in einem verlässlichen pädagogischen Rahmen. Diese Strategie erwächst aus einem 2009 begonnenen Monitoringprozess und berücksichtigt das Gymnasium als ganzheitlichen Bildungsweg - nicht nur mit dem Blick auf das Abitur. Die Strategie umfasst folgende Elemente:
1. Modelle einer individuellen Lernzeit von bis zu einem Jahr, um die Stärken der Schüler auszubauen und sie bei der Förderung und Intensivierung zu unterstützen
2. Überarbeitung des Lehrplans für einzelne Fächer und Jahrgangsstufen mit dem Ziel der Stoffreduzierung
3. Konsequenter Ausbau der gebundenen Ganztagsschulen
4. Eine mögliche Stärkung der Kernfächer in der Mittelstufe
Im kommenden Schuljahr werden an mehreren Gymnasien Modelle zur Optimierung der pädagogischen Struktur der Mittelstufe erprobt.
Der Minister wird in der kommenden Woche die entsprechenden Maßnahmen der Öffentlichkeit vorstellen.
Dr. Ludwig Unger Henning Gießen
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