Anlässlich des Internationalen Tags gegen Drogenmissbrauch am 26. Juni 2012 appelliert Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk an den Bundesgesetzgeber, Doping im Sport ernster zu nehmen: "Wer Drogenmissbrauch effektiv bekämpfen will, der darf nicht bei Substanzen wie Heroin und LSD haltmachen. Auch viele Dopingmittel können der Gesundheit erheblich schaden. Seit 2008 ist auf diesem Gebiet durch den Bundesgesetzgeber jedoch nichts Wesentliches mehr passiert. Das ist alarmierend. Denn es sind nicht mehr nur Spitzensportler, die ihre Leistungsfähigkeit künstlich steigern wollen, sondern es wird zunehmend auch in Sportvereinen und Fitnessstudios gedopt. Das darf man nicht verharmlosen - denn hier geht es um die Gesundheit von Menschen! Deshalb mein nachdrücklicher Appell an den Bundesgesetzgeber: Doping muss umfassend unter Strafe gestellt werden - und zwar ab dem ersten Milligramm!"
Derzeit wird nach dem Arzneimittelgesetz nur bestraft, wer Arzneimittel zu Dopingzwecken im Sport in den Verkehr bringt, verschreibt oder bei anderen anwendet. Unter Strafe steht auch der Besitz solcher Mittel, allerdings nur "in nicht geringer Menge".
Merk: "Wir können Doping aber nur dann eindämmen, wenn auch der dopende Sportler selbst mit Strafe rechnen muss. Denn nur dann gewinnt der Staatsanwalt häufig einen Ansatz für Ermittlungen, um ein ganzes Netzwerk aufdecken zu können."
Merk abschließend: "Wer einen sauberen Sport will, kommt an Verschärfungen des geltenden Gesetzes nicht vorbei! Meine Vorschläge hierzu liegen seit drei Jahren auf dem Tisch und werden laufend aktualisiert. Jetzt ist der Bundesgesetzgeber dran!"