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Michael von Killisch-Horn erhält Stipendium des Freistaats Bayern für Übersetzung von Joris-Karl Huysmans Roman „En route“

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Das mit 6.000 Euro dotierte Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern für ein literarisches Übersetzungsprojekt geht in diesem Jahr an Michael von Killisch-Horn, der derzeit an einer Neuübersetzung von Joris-Karl Huysmans Roman „En route“ von 1895 aus dem Französischen arbeitet. Die Übersetzung wird im belleville Verlag Michael Farin erscheinen. Kunstminister Wolfgang Heubisch: „Die Auswahl der Jury ist in diesem Jahr auf eine Neuübersetzung gefallen, mit der Herr von Killisch-Horn dem deutschsprachigen Lesepublikum die hier bislang so gut wie unbekannte ‚Trilogie des Glaubens’ von Joris-Karl Huysmans erschließt: Wie so oft verdanken wir die Entdeckung beinahe vergessener literarischer Werke aus anderen Sprachräumen der persönlichen Initiative von literarischen Übersetzerinnen und Übersetzern."

Die Jury begründete ihre Auswahl mit von Killisch-Horns großer Sprachmächtigkeit. Er habe einen schwierigen Text aus dem 19. Jahrhundert präzise und werkgetreu, sprachlich elegant und lautmalerisch-poetisch übersetzt. Besonders lobte die Jury den gelungenen Spagat zwischen dem Pathos und Überschwang des Originals aus dem 19. Jahrhundert und den heutigen Erwartungen an die Modernität eines Texts.

Michael von Killisch-Horn lebt als freier Übersetzer in München. Er hat nicht nur zahlreiche literarische Werke aus dem Französischen und Italienischen, sondern auch aus dem Spanischen, Portugiesischen, Englischen und Jiddischen ins Deutsche übertragen. Als Herausgeber und Übersetzer hat er die im P. Kirchheim Verlag erschienene Werkausgabe Guiseppe Ungarettis betreut. Bereits 1992 erhielt er – insbesondere für seine Übersetzung der Lyrik Ungarettis – den Bayerischen Kunstförderpreis. Die von ihm mitherausgegebene Zeitschrift „Sirene" wurde 1991 mit dem Horst-Bienek-Förderpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste für Verdienste um die Lyrik 1991 ausgezeichnet.

Das Stipendium wird vom Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Ministerialdirektor Dr. Adalbert Weiß, in Vertretung von Kunstminister Heubisch am 9. Juli 2012 im Literaturhaus München verliehen.

Der Freistaat Bayern hat im Jahr 2009 ein mit 6.000 Euro dotiertes Arbeitsstipendium für literarische Übersetzerinnen und Übersetzer eingerichtet, das seither jährlich vergeben wird. Das Stipendium soll es literarischen Übersetzerinnen und Übersetzern ermöglichen, sich einem bereits begonnenen Projekt ohne wirtschaftlich-materiellen Zwang zu widmen. Die Übersetzerförderung ist wichtiger Bestandteil der Literaturförderung in Bayern.


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