"Lebens- oder Freiheitsbedrohung wegen Rasse, Religion oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe, Gefahr der Folter oder politische Verfolgung sind tief einschneidende Ereignisse im Leben von Frauen, Männern, Familien und Kindern. Wer solchen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt ist, hat ganz klar Anspruch auf humanitären Schutz. Es ist aber nur gerecht, wenn wir deutlich zwischen diesen anerkannten Flüchtlingen und denjenigen unterscheiden, die vor allem aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat verlassen und bei uns auf der Suche nach besserer finanzieller Ausstattung oder besseren Arbeitsbedingungen sind. Die Quote der Personen mit einem anerkannten Schutzgrund vom vergangenen Jahr, die bundesweit bei 22,3 Prozent lag, zeigt klar, dass diese Unterscheidung richtig, wichtig und gerecht ist", so Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer mit Blick auf den morgigen Weltflüchtlingstag.
Nach der Definition von Amnesty International unterscheidet sich ein Flüchtling von einem Asylbewerber oder einer Asylbewerberin dadurch, dass sein Status als Flüchtling von einer nationalen Regierung anerkannt wurde. Ein Asylbewerber dagegen ist eine Person, die internationalen Schutz sucht, ihn aber noch nicht bekommen hat. Die Prüfung, ob ein Schutzgrund vorliegt, nimmt in Deutschland das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vor.
Haderthauer weiter: "Flüchtlinge sind anerkannte Asylbewerber. Deshalb sind sie nach den entsprechenden allgemeinen Sozialgesetzen wohngeld- und sozialleistungsberechtigt und erhalten damit bei Bedarf alle Sozialleistungen. Sie sind auch nicht verpflichtet, in Gemeinschaftsunterkünften zu wohnen und dürfen jederzeit in Privatwohnungen ausziehen. Mit unserer bayerischen Integrationspolitik konzentrieren wir uns darauf, den Flüchtlingen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen, um sich in ihrer neuen Heimat schnellstmöglich zu Hause zu fühlen. Bei der Integration kann der Freistaat im bundes- wie auch im europaweiten Vergleich große Erfolge vorweisen. So liegt die Erwerbstätigenquote der Bevölkerung mit Migrationshintergrund mit 67,6 Prozent in Bayern deutlich höher als in Deutschland (62,2 Prozent). Die Armutsrisikoquote von Migranten ist mit 23,3 Prozent in Bayern die geringste bundesweit. Um die Lebenssituation von Migranten differenzierter zu erfassen und so die Maßnahmen für eine gelungene Integration zukünftig noch passgenauer entwickeln zu können, sind wir inzwischen zu einer präziseren Betrachtung der Migrantenmilieus übergegangen. Ein Beispiel für eine solche milieuspezifische Integrationsmaßnahme sind die Projekte HeROES in München und Augsburg, die ich allein in diesem Jahr mit zusammen ca. 220.000 Euro fördere."
Näher Information zu HeROES erhalten Sie unter: www.inkomm-awo-muenchen.de/fileadmin/inkomm/texte/HEROES.pdf undwww.heroes-augsburg.de/