Neue Studie soll Rahmenbedingungen der Spezialisierten
Ambulanten Palliativversorgung im ländlichen Raum untersuchen
Die Versorgung schwerstkranker Patienten mit komplexen Beschwerden in Bayern soll weiter verbessert und ausgebaut werden. Eine neue Studie an der Universität Augsburg soll die Rahmenbedingungen für die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) untersuchen. Die Bayerische Gesundheitsstaatsekretärin Melanie Huml betonte anlässlich des Projektstarts der SAPV-Folgestudie: "Schwerstkranke Menschen brauchen besondere Hilfe und Fürsorge. Mit unserer neuen Studie sollen die Qualitätsstandards für die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung weiterentwickelt und verbessert werden - zum Wohle der Patienten und ihrer Angehörigen." Das Bayerische Gesundheitsministerium hat bereits die bundesweit erste sozialwissenschaftliche Begleitstudie zur Wirksamkeit und Qualitätssicherung in der SAPV-Praxis gefördert. Die Studie hat gezeigt, dass mit Hilfe der SAPV auch Schwerstkranke bis zuletzt zu Hause bleiben können, wenn dies ihr Wunsch ist: Durch die Unterstützung der SAPV-Teams konnten Krankenhauseinweisungen bei 84 Prozent und Notarzteinsätze bei 97 Prozent der Patienten vermieden werden.
In der Folgestudie soll nun ermittelt werden, welche besonderen Herausforderungen sich im Flächenstaat Bayern für die SAPV im ländlichen Raum stellen. Zudem soll die Vernetzung der SAPV-Teams erforscht werden, insbesondere mit der Allgemeinen Ambulanten Palliativversorgung, die durch Hausärzte, ambulante Pflegedienste und ambulante Hospizdienste geleistet wird und die für Palliativpatienten ohne komplexen Versorgungsbedarf in Betracht kommt. Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert die Folge-Untersuchung mit 90.000 Euro. Weiterer Fördergeber ist die Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung. Huml: "Die wissenschaftliche Untersuchung wird wichtige Fakten und Hinweise liefern, wie sich die Versorgung noch weiter verbessern lässt." Deshalb werden alle bayerischen SAPV-Teams an der Studie beteiligt. Erste Ergebnisse sind Ende 2013 zu erwarten.
Der Freistaat unterstützt seit Jahren den Aufbau einer Palliativversorgung im stationären und ambulanten Bereich. So wurde 2006 ein Fachprogramm zur Palliativversorgung in Krankenhäusern aufgelegt. Das Ausbauziel von 470 Palliativbetten sei zu 98 % erreicht, so Huml. Zudem fördert Bayern den Aufbau Spezialisierter Ambulanter Palliativ-Teams seit 2010 mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 15.000 Euro pro Team. 100.000 Euro stehen jährlich bereit, um den flächendeckenden Aufbau dieser SAPV-Teams voranzubringen. Inzwischen kümmern sich bereits 19 SAPV-Teams um die speziellen Belange der Patientinnen und Patienten. SAPV-Teams gibt es derzeit in Erding, Ingolstadt, Mühldorf am Inn, München (zwei Teams), Rosenheim, Taufkirchen, Dachau, Weilheim-Schongau, Landshut, Straubing, Regensburg, Bamberg, Erlangen, Fürth, Nürnberg, Würzburg, Augsburg und Kempten. Weitere Teams werden folgen.
Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter http://www.stmug.bayern.de/gesundheit/krankenhaus/palliativstationen/spez_ambulant.htm