Das Wissenschaftsministerium unterstützt im Rahmen des „Bayerischen Förderprogramms zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz“ (FLÜGGE) fünf neue Gründungsprojekte an bayerischen Hochschulen. Die Gründungsvorhaben der erfolgreichen Teilnehmer der ersten Auswahlrunde in diesem Jahr sind an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), der Universität Passau und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie am Klinikum der LMU München angesiedelt.
Das FLÜGGE-Programm ermöglicht jungen Hochschulabsolventen sowie jungen wissenschaftlichen Mitarbeitern in Bayern den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit. Das Ende 1997 eingerichtete Förderprogramm hat bislang 133 Vorhaben mit rund neun Millionen Euro gefördert. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch zog nach 15 Jahren eine positive Bilanz: „133 Unternehmensgründungen auf der Basis innovativer Ideen sind mit dem Programm bisher unterstützt worden. Davon konnten sich nahezu 80 Prozent erfolgreich am Markt etablieren oder an andere Unternehmen verkauft werden. Über 1.100 neu geschaffene Arbeitsplätze in FLÜGGE-Unternehmen bestätigen die richtige Auswahl der geförderten Unternehmensgründungen. Die FLÜGGE-Projekte zeigen eindrucksvoll, wie aus erfinderischen Absolventen und Wissenschaftlern innovative Unternehmer werden.“
Das Förderprogramm bietet den Teilnehmern die Chance, parallel neben einer Teilzeitbeschäftigung an einer Hochschule, die den Lebensunterhalt sichert, in einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren ein Unternehmen aufzubauen. Bewerbungsvoraussetzung ist eine innovative Unternehmensidee aus den Bereichen Produktion oder Dienstleistungen, die nachhaltiges Wachstumspotenzial verspricht und in einem aussichtsreichen Geschäftsplan ausgearbeitet ist.
FLÜGGE-Unternehmen haben bereits bedeutende Preise gewonnen: So wurde die Nanotemper Technologies aus München im März 2012 mit dem Deutschen Innovationspreis ausgezeichnet und das Erlanger Unternehmen FMP Technology kürzlich für den Deutschen Gründerpreis nominiert.
In der aktuellen FLÜGGE-Förderrunde wurden folgende Gründungsvorhaben ausgewählt:
Fianc, ein Gründungsvorhaben an der Universität Würzburg, ist ein sicheres online Netzwerk für Unternehmensbeteiligungen und Investments, das über eine innovative Rating-Technologie Investoren mit Unternehmern und Mittlern verbindet. Dabei sichert das entwickelte Verfahren den Schutz sensibler Unternehmensdaten.
Das Team Medability des Klinikums der LMU München will entsprechend der Ausbildung der Piloten in der Luftfahrtbranche die Ausbildung von Chirurgen und Anästhesisten durch Simulatoren verbessern, um die Behandlungsqualität und die Patientensicherheit deutlich zu erhöhen.
Netdosis ist ein Online-Wissensnetzwerk für die Medikation bei Kindern. Netdosis vernetzt das Wissen aus der Wissenschaft mit den praktischen Erfahrungen der Kinder- und Jugendmediziner zu qualitätsgesicherten anwendungsorientierten Medikamenten-Dosierinformationen für die Kinderarzt-Praxis. Damit wird die Arzneimittelsicherheit bei Kindern nachhaltig verbessert. Das Gründungsprojekt ist an der Universität Erlangen-Nürnberg angesiedelt.
PerfectPrintPattern, eine Ausgründung der LMU München, entwickelt und vermarktet eine Softwarelösung zur Ressourceneinsparung in industriellen Produktionsprozessen, insbesondere in der Druckbranche. Hierbei greift PerfectPrintPattern auf einen neuartigen Algorithmus zurück, der an der LMU entwickelt wurde.
verbal Intelligence ist ein Analyseunternehmen mit einer innovativen softwaregestützten Analysetechnik für Finanzberichte. Die selbst entwickelte Software deckt in Finanzberichten mögliche unzuverlässige Informationen auf, prüft die Einhaltung rechtlicher Vorgaben und warnt vor Fehlern bei der Berichterstattung. Davon profitieren Finanz- und Kreditanalysten, Unternehmer, Wirtschaftsprüfer, Aufsichtsbehörden, Journalisten und Aktionäre. verbal Intelligence ist eine Ausgründung der Universität Passau.
Für nähere Informationen zum Programm siehe www.fluegge-bayern.de.