Die Fröttmaninger Heide vereint künftig Umweltbildung, Naturschutz und naturschonende Freizeitnutzung. Dies betonten Dr. Marcel Huber, Umweltminister, und Dr. Ludwig Spaenle, Kultusminister, beim Besuch des Informations- und Umweltbildungszentrums Heidehaus. "Unser gemeinsames Ziel ist es, die Flächen im Münchner Norden zu schützen und gleichzeitig eine naturnahe Erholung für die Bürger zu ermöglichen. Ein unmittelbares Naturerlebnis schärft die Sinne für den Wert der Natur", so Huber. Deshalb wurde in der Fröttmaninger Heide eine zweijährige Erprobungsphase für eine bürgernahe Unterschutzstellung gestartet, während der beim Heideflächenverein Vorschläge z. B. für ein geändertes Wegekonzept oder Hundefreilaufflächen eingereicht werden können. Bereits jetzt erhalten die Besucher im Informations- und Umweltbildungszentrum Heidehaus vertiefte Einblicke in die Heidelandschaft und die biologische Vielfalt dieses einzigartigen Lebensraums. Zur Fortführung von Umweltbildungsmaßnahmen übergab Umweltminister Huber dem Heideflächenverein zwei Förderbescheide über insgesamt 43.000 Euro. Gefördert werden damit unter anderem das Modellprojekt "Heide schmecken und entdecken" sowie die Durchführung der bewährten Naturerlebnistage.
Die Regierung von Oberbayern hat die naturschutzfachlich wertvollen Heideflächen am 9. Mai 2012 durch Verordnung vorläufig unter Schutz gestellt. "Dies ist ein wichtiger Schritt für das erste "Stadt-Naturschutzgebiet Bayerns mit U-Bahnanschluss". Hierdurch wird vor Ort ein Dialog eröffnet, der den Brückenschlag zwischen Naturschutz und Naherholung ermöglicht", so Huber. Der Heideflächenverein e.V. kann nun Wege in der Fröttmaninger Heide markieren und für die Öffentlichkeit freigeben. Damit können interessierte Besucher den einzigartigen Lebensraum künftig hautnah erleben. Auch beim anschließenden Verfahren zur endgültigen Unterschutzstellung wird die Regierung von Oberbayern die Öffentlichkeit breit beteiligen, damit Naturschutz und Erholungsfunktion der Heideflächen auf Dauer im Einklang bleiben.
Das Heidehaus wurde im Juli 2011 eröffnet und durch das Umweltministerium als Umweltbildungsstation staatlich anerkannt. Träger ist der Heideflächenverein Münchner Norden e.V. Der Freistaat förderte den Bau des Heidehauses aus Mitteln des Konjunkturpakets II sowie mit Landesmitteln mit insgesamt rund 770.000 Euro. Die Fröttmaninger Heide ist eine der wenigen noch erhaltenen Restflächen der ursprünglichen großen Heidelandschaft der Münchner Schotterebene. Zahlreiche seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten finden dort einen Lebensraum, wie etwa Backenklee, Mondhornkäfer und Heidelerche.
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