Kultusstaatssekretär Bernd Sibler: „Wenn es die MiB nicht gäbe, müssten wir sie erfinden - Sie unterstützen unsere Schüler dabei, Medienkompetenz zu erwerben und sich gegen Gefahren der Medienwelt zu wappnen“
MÜNCHEN. MiB - diese drei Buchstaben stehen für Medienpädagogisch-informationstechnische Beratungslehrkräfte. An Bayerns Schulen gibt es derzeit 120 dieser Experten, die die Schulen in der Medienerziehung aktiv unterstützen. Vor zehn Jahren hatte das Kultusministerium ein Netz solcher Experten für die Schulen aufgebaut.
Bayerns Kultusstaatssekretär Bernd Sibler sieht in den MIB eine „wichtige Säule für eine effiziente medienpädagogische Arbeit vor Ort“. „Wenn wir die MiB nicht hätten, müssten wir sie glatt erfinden“, verweist er auf die Bedeutung der MiB. „Sie unterstützen unsere Schüler dabei Medienkompetenz zu erwerben und sich gegen Gefahren der Medienwelt möglichst gut zu wappnen“. Aber er macht auch bewusst: „Die Schule und die MIB allein können Medienerziehung nicht leisten. Es geht um ein enges Miteinander von Elternhaus und Schule.“
Die MIB spielen in der schulischen Praxis eine Schlüsselrolle in der Medienerziehung. Sie
- bieten Lehrerfortbildungen in Medienerziehung, -didaktik sowie dem Medienrecht an;
- richten Informationsabende für Eltern und Schüler aus und beraten diese in medienerzieherischen Fragen;
- beraten die Schulleitungen bei der Beschaffung und dem Einsatz von Hard- und Software;
- beteiligen sich an dem Projekt „Medienführerschein Bayern“, in dem Schüler ab der Jahrgangsstufe 3 im Laufe mehrerer Jahre erweiterte Kompetenzen in der Kommunikationspädagogik erwerben und sich positiv kritisch mit Medienentwicklungen auseinanderzusetzen lernen;
- engagieren sich in dem Projekt „Referenzschulen für Medienbildung“ sowie dem „Digitales Lernen 2.0“.
Aktuell bringen sich die 120 MiB auch in das Jahresprojekt „Chancen und Gefahren im Web 2.0“ ein. Sie bieten dazu Informationsveranstaltungen zu Problemfeldern wie Cybermobbing, Datenschutz und Computersucht an.
Besonders aktuell sind gegenwärtig Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen zu den social media, insbesondere Facebook, so Johannes Philipp. Er ist an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen für die Aus- und Fortbildung der Medienpädagogisch-informationstechnischen Beratungslehrkräfte zuständig.
Ausbildung der MiB über Universitäten und die Akademie in Dillingen
Ausgebildet werden die MiB z. B. über die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen. Lehrkräfte mit erstem und zweitem Staatsexamen unterziehen sich einem Erweiterungsstudium im Fach Medienpädagogik, das mit einem ersten Staatsexamen abgeschlossen wird. Berufsbegleitend dauert dieser Weg ca. zweieinhalb Jahre. Allein in Dillingen haben 200 Lehrerinnen und Lehrer diese Zusatzausbildung erfolgreich abgeschlossen, die Prüfungen selbst werden von Hochschullehrern abgenommen.
Darüber hinaus bieten drei bayerische Universitäten, nämlich die LMU München, die Universität Regensburg sowie die Universität Erlangen-Nürnberg im Erweiterungsfach Medienpädagogik an.
Persönliches Interesse und Spaß an der aktiven Medienarbeit gehört für Johannes Philipp zu den Grundvoraussetzungen, wenn man MIB werden will. Formell werden die Stellen über die jeweilige Regierung bzw. das Ministerium ausgeschrieben und in einem entsprechenden Verfahren vergeben.
Die Akademie in Dillingen betreut die MIBs kontinuierlich. Sie lädt zu Fortbildungen ein und trägt so auch zur Vernetzung der MiB bei. Das Aufgabenfeld in der Praxis ist sehr vielfältig und wird von den Praktikern auch unterschiedlich geschildert.
e-learning-Angebote erstellen und Hilfestellung im Umgang mit der Medienlandschaft geben
Cornelia Stenschke von der Beruflichen Oberschule Neusäß ist MiB bei der MB-Dienststelle Südbayern. Sie sieht es als ihren Schwerpunkt im Rahmen von Fortbildungen mit Lehrkräften deren Medienkompetenz zu stärken, „näher am Schüler zu sein, abwechslungsreicheren, moderneren Unterricht zu gestalten und verschiedenste e-Learning-Angebote zu erstellen“.
„Neben der aktiven Medienarbeit erfordert der ständige Wandel der Medienlandschaft ein schnelles Handeln bei der Präsentation von neuen Fortbildungsschwerpunkten wie z.B. Facebook und Cybermobbing“, ergänzt Thomas Klement, für die Volksschulen im Schulamtsbezirk Ingolstadt zuständiger MIB. Und: „Auch das Thema Medienrecht in der Schule ist ständig präsent. Ziel muss es sein, Schülern, Lehrern und Eltern Hilfestellungen im Umgang mit der modernen Medienlandschaft zu geben.“
Sabine Zoebeley als MIB für die niederbayerischen Förderzentren hält die Co-Teaching-Angebote ihrer Schulart für am effektivsten, „da die Kollegen hier genau die Hilfestellungen für gelingenden Medieneinsatz vor Ort erhalten, die sie individuell benötigen“.
Dr. Ludwig Unger Sabine Herde
Pressesprecher des Bayer. Kultusministeriums Stellv. Schulleiterin und Mib
Tel. 089-21862105 Tel. 0871-30371
Weitere Informationen zu den Medienpädagogisch-informationstechnischen Beratungslehrkräften (MIB) über www.mib-bayern.de .