Auf Magerrasen und Extensivgrünland zwischen Mühldorf am Inn und Gars sollen künftig die Lebensbedingungen für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, etwa für die Schlingnatter oder die Rispen-Flockenblume, verbessert werden. Dieses Ziel äußerte Dr. Marcel Huber, Umweltminister und Vorsitzender des Stiftungsrats des Bayerischen Naturschutzfonds, heute beim Start des Biodiversitätsprojekts „Blühendes Inntal“ des Landkreises Mühldorf am Inn. "Wir geben heute den Startschuss für das erste Extensivwiesenprojekt in Oberbayern. Die Mühldorfer Landschaft wird damit ökologisch erheblich aufgewertet. Davon profitieren Natur, Landschaftsbild und Tourismus", so Huber.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Biotopverbundsystems von
artenreichen Magerrasen und Extensivgrünland im Landkreis Mühldorf am Inn. Huber: „Das Projekt ‚Blühendes Inntal’ ist Teil der umfassenden Biodiversitätsstrategie, mit der wir die Naturschätze unserer bayerischen Heimat bewahren wollen. Das Inntal spielt als biologische Lebensader für den Biotopverbund Alpen-Mittelgebirge eine besondere Rolle.“ Extensivgrünland sei nicht nur für die Artenvielfalt von Bedeutung, sondern auch für Gewässer-, Erosions- und Klimaschutz. Im Projektgebiet trägt eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung des Extensivgrünlandes bei wie etwa die Sicherung und Wiederaufnahme von Mahd und Beweidung, eine zielorientierte Pflege zum Schutz und zur Entwicklung der Mager- und Trockenstandorte entlang der Bahnlinie Mühldorf-Gars oder die Sicherung der Artenvielfalt in den Kiesgruben am Mühldorfer Hart.
Das Projekt „Blühendes Inntal“ ist neben dem Thalhamer Moos im Isental das zweite BayernNetzNatur-Projekt im Landkreis Mühldorf am Inn. Das Projektgebiet umfasst insgesamt 142 Quadratkilometer. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 220.000 Euro. Davon trägt der Bayerische Naturschutzfonds etwa 163.000 Euro, den Rest übernehmen der Landkreis Mühldorf am Inn und der Bezirk Oberbayern je zur Hälfte. Magerrasen und Extensivgrünländer gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Am Inn sind wertvolle, bayernweit stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu finden wie z.B. Zwergbläuling oder Helm-Knabenkraut.