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Verdienstkreuze und Ehrenzeichen

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Auf Vorschlag des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer hat der Bundespräsident Erika Bosanyi, Monika Tiedtke, Wilhelm Bluth, Wolfgang Fünfstück, Erwin Pinzer, Erich Schuster und Robert Thaler mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet: Claere Königstein wurde das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern verliehen. Innenminister Joachim Herrmann wird die Auszeichnungen am

Freitag, den 30. März 2012 um 12.00 Uhr
im Bürgerpalais Stutterheim (Bürgersaal),
Marktplatz 1, 91054 Erlangen

überreichen.

Berichterstatter und Bildberichterstatter sind herzlich eingeladen.

Verdienstkreuz am Bande

Erika Bosnanyi (86) aus Erlangen trat 1977 dem Klinik-Besuchsdienst Erlangen (KBD) bei. Über drei Jahrzehnte betreute sie ehrenamtlich Patienten verschiedener Kliniken in Erlangen, vor allem in der orthopädischen Abteilung des Waldkrankenhauses. Zusammen mit ihrem Ehemann und einigen Mitgliedern des KBD organisierte sie bei sich zu Hause Kaffeerunden und Faschingsfeste für Senioren aus dem Marienhospital Dank ihrer Sprachkenntnisse gab Bosanyi vielen Menschen eine Stimme, die sich während ihres Krankenhausaufenthaltes sonst kaum hätten verständigen können. Sie hat damit nicht nur die Kommunikation befördern, sondern letztlich auch zur Genesung der Patienten beigetragen. Sie betreute viele schwerkranke Patienten aus Tschechien, der Türkei und Bosnien. Durch ihre jahrelangen, vielfältigen und guten Kontakte zu den behandelnden Ärzten und Professoren werden diese zum Teil mittellosen Menschen heute noch kostenlos. Darüber hinaus unterstützte Bosanyi Patienten beim Umgang mit Behörden, Krankenkassen und Versicherungsanstalten. 1998 entstand ein weiterer Zweig der Hilfe für Menschen. Verschiedene medizinische Hilfsgüter wie z.B. Rollatoren wurden gesammelt und in ihrer Garage oder auch im Wohnzimmer der Vorgeschlagenen zwischengelagert, bevor sie von Zeit zu Zeit durch verschiedene Organisationen abgeholt wurden.

Monika Tiedtke (63) aus Erlangen engagiert sich seit vielen Jahren auf örtlicher und überörtlicher Ebene für den Deutschen Hausfrauenbund (DHB). Von 1993 bis 1999 war sie 2. Vorsitzende des DHB, Ortsverband Erlangen, und wurde im 1999 als Teil einer Dreierspitze zur Vorsitzenden. 2007 erfolgte die Wiederwahl im Ortsverband im Rahmen einer Zweierspitze. Tiedtke hat in ihrer Funktion als Vorsitzende des DHB schon viele Projekte im Bereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf verwirklichen können, wie z.B. "Känguru" und "Delfin". Das Projekt "Känguru" springt ein, wenn Kinder plötzlich erkranken, jedoch niemand zur Betreuung zur Stelle ist. Seit 2008 gewährt das "Delfin-Projekt" schnelle Hilfe für Erwerbstätige, die ältere Menschen betreuen müssen. 2001 wurde Tiedtke als Beisitzerin im Bundesvorstand des DHB gewählt und leitet seither den Fachausschuss Hauswirtschaftliche Berufsbildung beim DHB. 2009 erfolgte die Wiederwahl in das Geschäftsführende Präsidium des Bundesverbandes des DHB. Sie wurde zur Beauftragten für hauswirtschaftliche Berufsbildung bestimmt. Des Weiteren vertritt sie den DHB als Delegierte in der Bundesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft und bei der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e.V.. Außerdem beteiligt sie sich aktiv mit dem DHB am Netzwerk "Bewegte Unternehmen". Das Netzwerk unterstützt Unternehmen in Erlangen beim Auf- und Ausbau ihrer Gesundheitskultur durch Austausch und Vermittlung von Erfahrungen und Know-how.

Wilhelm Bluth (70) aus Fürth trat 1973 in die Arbeiterwohlfahrt Fürth-Stadt e.V. (AWO) ein. 1983 wurde ein Ortsverein im Fürther Osten gegründet, dem er als Beisitzer angehörte. Con 1987 bis 2000 war er Vorsitzender des AWO-Ortsvereins und hatte seit 1983 ununterbrochen Sitz sowie Stimmrecht in der Kreisverwaltung. Er übte acht Jahre lang das Amt des Kreisvorsitzenden aus, seit 2000 ist er zudem Mitglied im Vorstand des AWO-Bezirksverbandes Ober- und Mittelfranken und seit 2004 ordentliches Mitglied im AWO-Bundesausschuss. In seiner Amtszeit hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die AWO Fürth über den Schwerpunkt "Seniorenarbeit" hinaus weiter entwickelt hat. Sie hat neue Arbeitsfelder übernommen, wie z.B. die Betreuung von Migranten, den Ausbau der Betreuung von psychisch Kranken, die Gründung der AWO Stiftung für soziales Engagement in Fürth, den Einstieg in die Kindertagesstätten-Arbeit und ein Gemeinschaftliches Wohnprojekt für verschiedene Generationen. Bluth trug auch dazu bei, dass die AWO bei kommunalpolitischen Entscheidungen im sozialen Bereich neues Gehör fand. Des Weiteren trat er bereits 1967 die IG Metall ein, war Betriebsrat der Firma AEG in Nürnberg und Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsrat der AEG-Hausgeräte Betriebskrankenkasse. Über Jahre hinweg war er einer von 15 Versichertenvertretern im Verwaltungsrat der damaligen BKK Aktiv. 1990 wurde Bluth erstmals in den Aufsichtsrat der Baugenossenschaft "Eigenes Heim" gewählt und nahm dort die Funktion des Schriftführers wahr. 2002 wechselte er als Mitglied in den dreiköpfigen Vorstand der Baugenossenschaft.

Wolfgang Fünfstück (67) aus Weidenberg, Landkreis Bayreuth, wurde 1972 zum ehrenamtlichen Bürgermeister der Marktgemeinde Weidenberg gewählt. Von 1978 an war er hauptamtlicher Bürgermeister. In seiner 36-jährigen Amtszeit als erster Bürgermeister hat er die Entwicklung des Marktes maßgeblich geprägt. Im Zuge der Gemeindegebietsreform ist es ihm gelungen, die ehemals zehn selbstständigen Gemeinden zu einer harmonischen Großgemeinde zusammenzufügen. Zahlreiche Von 1978 an stand Fünfstück auch an der Spitze der Verwaltungsgemeinschaft Weidenberg. Ferner führte er den größten Volksschulverband in Oberfranken sowie den Landschaftspflegeverband Weidenberg. Ebenfalls 1978 wurde er in den Kreistag des Landkreises Bayreuth gewählt, dem er bis April 2008 angehörte. Er war von 1996 bis 2008 Vorsitzender des Kreisverbandes Bayreuth des Bayerischen Gemeindetags und gehörte als Vorsitzender des Bezirksverbandes Oberfranken von 2002 bis 2008 auch dem Präsidium des Verbandes an. Darüber hinaus war er Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr beim Deutschen Städte- und Gemeindebund. Seit 1967 ist Fünfstück 1. Vorsitzender des Sportvereins Weidenberg (SV Weidenberg) und seit einigen Jahren zugleich Abteilungsleiter der Sparte Fußball.

Erwin Pinzer (67) aus Marktredwitz, Landkreis Wunsiedel, ist seit 1990 Mitglied des Stadtrates von Marktredwitz, derzeit als Referent für Bauverwaltung, Stadtplanung und Stadtentwicklung sowie als Verbandsrat im Zweckverband Klinikum Fichtelgebirge. Darüber hinaus gehörte Pinzer von 1992 bis 2008 dem Kreistag Wunsiedel i. Fichtelgebirge an. Nahezu ebenso lange war er Vertreter des Landkreises bei der Tourist-Information Fichtelgebirge. Viele Jahre war er auch Verbandsrat im Zweckverband Fichtelgebirgsmuseum. Seit 1982 ist er als ehrenamtlicher Richter tätig. Von 1981 bis zum Jahr 2000 war er Vorsitzender der Nebenstelle Wunsiedel der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) sowie zwischen 1979 und 1999 Mitglied bzw. stellvertretender Vorsitzender des ÖTV-Kreisvorstandes Bayreuth. Zudem gehörte er dem Beamtenausschuss und dem Ortskartell des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) an. Daneben ist er im Vorstand der Allgemeinen Baugenossenschaft Marktredwitz tätig, wobei er zehn Jahre das Amt des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden inne hatte. Pinzer ist seit 2002 Mitglied des Kuratoriums Egerland-Kulturhaus-Stiftung und hat im Jahr 2004 den stellvertretenden Vorsitz übernommen. Zudem gehört er mehreren örtlichen Vereinen an. Unter anderem hat er die Handballabteilung des TVO Marktredwitz geleitet und im Jahr 1989 den Förderkreis Handball gegründet.

Erich Schuster (67) aus Tuchenbach, Landkreis Fürth, gründete zusammen mit Gerald Schreiber und drei Mitarbeitern die Firma defacto. Im Jahr 1991 trat er als 2. Gesellschafter in die defacto call-center GmbH ein. Heute ist die defacto-Gruppe das größte inhabergeführte Dialogunternehmen in Deutschland. Die Ausbildung junger Menschen ist in der Unternehmensgruppe besonders wichtig. Bis zur Übergabe der Firma an seinen Sohn im Jahr 2005 war Schuster Hauptgeschäftsführer der defacto marketing GmbH. Nach wie vor ist er Geschäftsführer in einer Reihe von defacto-Gesellschaften. Auf Schusters Initiative hin unterstützt das Unternehmen eine Reihe sozialer und humanitärer Einrichtungen wie die Tafeln in Nürnberg, Fürth und Erlangen, die Organisation "Menschen für Menschen" und die Hubert Schwarz Stiftung. Außerdem hat die Firmengruppe eine Schulpatenschaft mit der Jean-Paul-Schule. Des Weiteren war Schuster bis 2006 Präsident des Lions-Club Herzogenaurach und ist seit 2008 Mitglied des IHK-Gremiums Erlangen. Seit 2008 gehört die defacto-Gruppe auch zu den Hauptsponsoren des IHK Gründerpreises in der Kategorie soziale Verantwortung. Im Dezember 2006 wurde die als gemeinnützig anerkannte defacto-Stiftung gegründet, die Schuster leitet. Das Engagement der Stiftung gilt schwerpunktmäßig der Förderung schuldlos benachteiligter Kinder. 2007 startete er als erstes Projekt "Hauptschul-Power, um Hauptschülern größere Chancen für die berufliche Entwicklung zu bieten.

Robert Thaler (68) aus Erlangen wurde 1968 Mitglied im Tanz-Turnier-Club Erlangen (TTC), wo er bereits 1972 zum stellvertretenden Vorsitzenden und von 1976 bis 2000 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Unter seinem Vorsitz konnte 1989 der Neubau eines großen Tanzsportzentrums in Erlangen umgesetzt werden. Dieses Zentrum hat sich inzwischen zum Landesstützpunkt des Landestanzsportverbandes Bayern entwickelt. Von 1985 bis 1988 war er 2. Vorsitzender des Landestanzsportverbandes Bayern e.V. und von 1995 bis 2000 Bezirksbeauftragter für Mittelfranken. Seit 1981 ist er 1. Vorsitzender des Stadtverbandes der Erlanger Sportvereine. Er sorgte für die Verbindung zwischen Sport und Kultur, unter seiner der Führung wurden viele neue Aktivitäten ins Leben gerufen. Bei internationalen Begegnungen im Rahmen der Städtepartnerschaften mit Eskilstuna, Rennes, Jena, Wladimir und Stohe-on-Trent wirkt er ebenfalls mit vollem Einsatz. Er rief die "Sportmatineen" ins Leben, ein Diskussionsforum über wichtige und aktuelle Themen aus dem Bereich des Sports. Wichtig sid ihm auch der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Sport und Politik. So entstand Mitte der 1980er Jahre der so genannte "Sportpolitische Aschermittwoch", eine Podiumsdiskussion, bei der vor allem die Sportförderung thematisiert wird oder sportliche Aufgabenschwerpunkte mit Vertretern der Kommunalpolitik abgestimmt werden. Darüber hinaus engagiert sich Thaler seit 1995 als Mitglied des Stadtrats von Erlangen.

Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten

Claere Königstein (74) aus Uttenreuth, Landkreis Erlangen-Höchstadt, trat 1994 dem Video-Amateurfilm-Club Erlangen e.V bei. 1988 wurde sie in den erweiterten Vorstand (Beirat) gewählt. Zudem bekleidete sie 1999 kommissarisch das Amt des Kassiers. Im Jahr 2000 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Diese Funktion übt sie bis heute noch aus. Zu ihrem Aufgabenbereich gehört vor allem die Öffentlichkeitsarbeit. So ist sie für den Kontakt zu Kommunen, Vereinen und anderen Organisationen zuständig. 1995 engagierte sie sich bereits bei einem Film über den „Tag der Vereine“, den der Stadtverband der Erlanger Kulturvereine abhielt, sowie dem Film „Festival des Sports“, einer Produktion für das Sportamt der Stadt Erlangen. Großen Einsatz zeigte sie auch bei dem Film "Herzlichen Willkommen in Erlangen – Kurzportrait einer jungen Großstadt". Seit 2006 engagiert Sie sich regelmäßig anlässlich der Veranstaltung der Stadt Erlangen zum Internationalen Tag des Ehrenamtes. Die zu ehrenden Gruppen oder Einzelpersonen werden dabei jeweils mit einem Film vorgestellt. Sie war bei mehreren dieser Filme selbst an der Produktion beteiligt. Bei allen Filmen jedoch trug sie die alleinige Verantwortung für die Organisation, darunter auch für die Auswahl der geeigneten Filmteams. Acht Jahre lang engagierte sie ich zudem als ehrenamtliche Richterin am Verwaltungsgericht Ansbach.

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