MÜNCHEN. Heute legte Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle - auch in Vertretung des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer - gemeinsam mit dem Bundeskulturstaatsminister Bernd Neumann und dem Münchner OB Christian Ude den Grundstein für das Münchner NS-Dokumentationszentrum „Braunes Haus“.
„Die Zeit ist damit für München gekommen, sich intensiv mit dem dunkelsten Kapitel der eigenen Zeitgeschichte und den Folgen daraus auseinanderzusetzen“, so der Minister, der selbst promovierter Landeshistoriker ist. „Das NS-Dokumentationszentrum ist ein zentrales Projekt für die dauerhafte Verankerung des Nie-Wieder einer menschenverachtenden Herrschaft auf deutschem Boden in der Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland, das die Eltern des Grundgesetzes 1949 und der Bayerischen Verfassung 1946 festgeschrieben haben und das es lebendig zu halten gilt“, ergänzte Bayerns Kultusminister.
Minister Spaenle dankte allen, die mitgewirkt haben, dass nun auch in München, damit auch in Bayern und in Deutschland eine weiter vertiefte Auseinandersetzung der Bürgerinnen und Bürger mit den Wurzeln und der Entwicklung des totalitären braunen Terrorregimes stattfinden kann.
Im Freistaat ergänzt das Münchner Dokumentationszentrum die Dokumentationszentren in Nürnberg und Berchtesgaden sowie die KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg um einen ganz wesentlichen Aspekt. Es richte den Blick der Besucher auf den „Ort, an dem der menschenverachtende Ungeist seinen Anfang genommen hatte“, so Kultusminister Spaenle.
Bis 2014 wird auf dem ehemaligen Gelände des Braunen Hauses, also der ehemaligen NSDAP-Parteizentrale, mit einem Gesamtaufwand von knapp 30 Millionen Euro das NS-Dokumentationszentrum mit einer Gesamtausstellungsfläche von rund 1200 Quadratmetern erstellt. Die Kosten tragen zu gleichen Teilen der Freistaat Bayern, die Bundesrepublik Deutschland und die Stadt München.
Der Freistaat Bayern stellte auch das Gelände zur Verfügung.
Dr. Ludwig Unger
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