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Meinungsaustausch der Bayerischen Staatsregierung mit Spitzenvertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zu Rechtsextremismus, Energiewende und Bildungsgerechtigkeit /

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Ministerpräsident Horst Seehofer und Landesbischof Prof. Bedford-Strohm (rechts).
Ministerpräsident Horst Seehofer und Landesbischof Prof. Heinrich Bedford-Strohm (rechts).

Beim heutigen Treffen der Bayerischen Staatsregierung mit Spitzenvertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Landeskirchenamt in München zeigten sich Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm und Ministerpräsident Horst Seehofer erfreut über die Übereinstimmung bei wichtigen aktuellen politischen Themen.

Seehofer: „Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Staat und Evangelisch-Lutherischer Landeskirche hat in Bayern Tradition. Sie spiegelt einmal mehr die starke christlich-abendländische Prägung unserer Gesellschaft wider. Deshalb sind sich Staatsregierung und Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern einig darüber, sich mit aller Kraft gegen die menschenverachtenden Machenschaften der Rechtsextremisten einzusetzen und erfolgreich ein NPD-Verbot anzustreben.“ Mit dem bereits 2005 von evangelischer und katholischer Kirche gegründeten „Bayerischen Bündnis für Toleranz“, so der Ministerpräsident weiter, gehe ein klares Signal für mehr friedliches Miteinander gegen Intoleranz und Rechtsterror aus. Auch Landesbischof Bedford-Strohm ist überzeugt, dass mit dem „Bayerischen Bündnis für Toleranz“ ein klares Signal gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus für mehr Verständnis und Miteinander der Kulturen und Religionen gesetzt wird: „Unser Anliegen ist es vor allem, junge Menschen für mehr Toleranz und Zivilcourage zu begeistern. Ich freue mich, dass sich schon über 30 Partner aus Gesellschaft, Wirtschaft, Verbänden, Religionsgemeinschaften und Kommunen an dem Bündnis beteiligen. Das unterstreicht die große Bedeutung und Signalwirkung des Bündnisses für unsere Gesellschaft.“

Ministerpräsident Seehofer im Gespräch mit Spitzenvertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Ministerpräsident Seehofer im Gespräch mit Spitzenvertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Ausdrücklich dankte Landesbischof Bedford-Strohm Staatsregierung und Landtag für die Erhöhung der Mittel bei der staatlichen Förderung der Asylsozialarbeit von 1,4 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro jährlich . Vorausgegangen seien „eine Reihe sehr konstruktiver Gespräche“ mit Sozialministerin Christine Haderthauer und dem CSU-Fraktionsvorsitzenden Georg Schmid, betonte der Landesbischof. Weiter warnte er davor, die Asylpolitik zum Wahlkampfgegenstand zu machen. Alle, die über dieses Thema reden, müssten ihre Worte so abwägen, dass humanitäre Gefühle gestärkt und nicht geschwächt würden.

Im Rahmen des Gesprächsaustausches wurde auch die Umsetzung der Energiewende erläutert und welche Fortschritte der Ausbau Erneuerbarer Energien, der Netzausbau, der Kraftwerksneubau sowie die energetische Gebäudesanierung im Freistaat machen. Staatsregierung und Evangelisch-Lutherische Kirche waren sich einig darin, dass die Energiewende einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu nachhaltiger Energienutzung und zur Bewahrung der Schöpfung darstellt. Seehofer: „Mit dem Bayerischen Energiekonzept haben wir einen Meilenstein bei der Umstellung auf sichere, umweltfreundliche und bezahlbare Energieversorgung beschlossen. Im Rahmen der Energiewende werden wir die Bürger künftig beim Netzausbau, dem Ausbau der Windkraft und dem Bau von Gaskraftwerken frühzeitig in die Planungs- und Genehmigungsverfahren einbinden. Die gewollte stärker dezentrale Energieversorgung wird nur mit den Bürgern und nicht gegen sie gelingen.“

Die Evangelisch-Lutherische Kirche unterstützt diesen Weg, sie ist bereits seit 2007 Mitglied der Bayerischen Klima-Allianz, die sich intensiv für eine CO2- Minderung, für Energie-Effizienz, den Einsatz regenerativer Energien sowie eine Klimaverantwortung durch nachhaltigen Lebensstil einsetzt. Bedford-Strohm: „Unsere Gemeinden sind sehr aktiv bei der energetischen Optimierung kirchlicher Liegenschaften. Seit dem Beitritt zur bayerischen Klimaallianz im Jahr 2007 haben wir mit einem Kostenaufwand von 41 Millionen Euro 535 kirchengemeindliche Gebäude energetisch saniert.“

Staatsregierung und Kirchenleitung stimmten zudem darin überein, dass die Bildungsgerechtigkeit die Basis eines gut funktionierenden Bildungssystems darstellt. Dazu zählen neben der Akzeptanz aller Schulabschlüsse in der Gesellschaft auch die alternativen Wege zum Hochschulstudium sowie die hohe Qualität der dualen Ausbildung.

Dabei legen Staatsregierung und Evangelisch-Lutherische Kirche größten Wert auf die Verbesserung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Milieus. Bedford-Strohm: „Es gibt keine abgestufte Würde des Menschen“. Noch immer hänge der Bildungserfolg viel zu sehr vom Elternhaus ab. „Wir müssen alles dafür tun, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien die gleichen Chancen bekommen wie alle anderen“, so der Landesbischof. Bildungspolitik sei dann gelungen, wenn der Einzelne sich unabhängig vom erreichten Bildungsabschluss gesellschaftlich als wertgeschätzt und anerkannt erfährt. Seehofer: „Unser Ziel ist es, dass alle jungen Menschen in Bayern optimale Bildungs-, Berufs- und Lebenschancen erhalten und dies unabhängig von Herkunft und Bildung der Eltern. Wir setzen in Bayern auf die individuelle Förderung jedes Kindes mit seinen Talenten. Diesen bayerischen Weg gilt es fortzusetzen, und so auch die Bildungs- und Ausbildungschancen der jungen Migrantinnen und Migranten weiter zu verbessern.“

Die regelmäßig stattfindenden Treffen von Vertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) mit dem Bayerischen Kabinett sind ein wichtiger Baustein der konkreten Zusammenarbeit. In regelmäßigen Gesprächen tauschen sich Staatsregierung und Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche über wichtige Fragen von gemeinsamem Interesse aus mit dem Ziel, bestmögliche Lösungen im jeweiligen Verantwortungsbereich und im Gesamtinteresse der Menschen in Bayern zu finden.


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