Potential der oberflächennahen Geothermie wird landesweit erfasst /
Freistaat und EU fördern Projekt mit 16 Millionen Euro
Der Freistaat will die Nutzung der Erdwärme weiter ausbauen. Das betonte Dr. Marcel Huber, Umweltminister, heute beim Start des zweiten EU-Teilprojektes "Informationsoffensive Oberflächennahe Geothermie (IOGI) 2012-2015". "Die im Boden gespeicherte Sonnen- und Erdwärme ist praktisch überall in Bayern nutzbar. Dieses Potential müssen wir ausschöpfen", so Huber. Geothermie habe einen doppelten Nutzen: Mit entsprechender Technik, zum Beispiel Erdwärmesonden oder -kollektoren, lasse sich ein Haus klimafreundlich und ressourceneffizient heizen oder an heißen Sommertagen auch kühlen.
Ziel des Projektes ist, bayernweit alle Standorte für die Nutzung von Erdwärme und die günstigen Techniken für deren Erschließung zu untersuchen. In dem Vorläufer-Projekt "IOGI 2008-2011" wurden bereits zwei Drittel der Fläche Bayerns geowissenschaftlich bearbeitet. Danach sind 66 Prozent der Landesfläche (rund 46.000 km²) für Erdwärmesondenbohrungen geeignet. Nun sollen auch die übrigen Flächen kartiert und die Techniken Erdwärmekollektor und Grundwassernutzung erfasst werden. Die erfassten Wärme- und Kühlungspotenziale werden bis 2015 Schritt für Schritt in den Energie-Atlas Bayern (www.energieatlas.bayern.de) integriert und sind dort kostenlos für Bürger, Planer und Behörden abrufbar. "Egal, ob steiniger Grund, Erde oder Grundwasser − mit der richtigen Technik lässt sich praktisch für jedes Haus in Bayern Erdwärme gewinnen", so Huber. "Zudem schützt Geothermie das Klima. Wer Erdwärme zum Heizen einsetzt, reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe und senkt den Ausstoß von Kohlendioxid um bis zu 80 Prozent."
Das Bayerische Umweltministerium und die EU investieren rund 16 Millionen Euro in das von 2012 bis 2015 laufende Projekt. Dazu werden knapp 50 neue Mitarbeiter am Landesamt für Umwelt in Hof eingestellt.
Weitere Informationen im Internet unter www.geothermie.bayern.de