MÜNCHEN Vertreter von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften ziehen eine positive Bilanz zur Initiative ‚Beschäftigungsbrücke Bayern’. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil hebt hervor: „Wir müssen offensiv dem drohenden Fachkräftemangel begegnen und qualifizierte Arbeitnehmer für Bayern gewinnen. Dies ist wichtig für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft. Über dieses deutschlandweit einzigartige Modellprojekt halten wir mit großem Erfolg Ingenieure und Fachkräfte dauerhaft in Bayern. Wir benötigen sie dringend, um aktuelle Herausforderungen wie die Energiewende oder die Elektromobilität zu meistern.“
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm und Initiator der Beschäftigungsbrücke Bayern, betont: „Das Konzept der Beschäftigungsbrücke Bayern ist aufgegangen. 274 Jung-Facharbeiter sind seit dem Beginn des Projekts in der Beschäftigungsbrücke Bayern tätig oder tätig gewesen. Ein Großteil der Kandidaten ist inzwischen vom Ausbildungsbetrieb in eine feste Anstellung übernommen worden. In der Krisenzeit hat die Beschäftigungsbrücke wertvolle Dienste geleistet.“
Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern unterstreicht: „Das Projekt ‚Beschäftigungsbrücke Bayern’ sollte Studienabsolventen und jungen Fachkräften der Metall- und Elektrobranche vor Arbeitslosigkeit in der Wirtschaftskrise schützen. Mit der Kombination aus individueller Qualifizierung und kurzfristiger Beschäftigung konnten die jungen Menschen ihr Wissen in den Unternehmen anwenden und zugleich ihre Kenntnisse erweitern. Der kreative Ansatz bot den jungen Fachkräften eine berufliche Perspektive und sicherte gleichzeitig das wertvolle Know-how für die Unternehmen. Im Hinblick auf den künftigen Bedarf an Fachkräften wird es in den kommenden Jahren verstärkt darum gehen, qualifiziertes Personal für die Unternehmen zu rekrutieren und halten zu können. Schon heute zeichnen sich Besetzungsprobleme bei Ingenieure und bei Elektroberufen ab. Es gilt daher, alle Ressourcen zu nutzen und bedarfsgerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen, um die positive Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Bayern fortzuführen.“
Die Unterstützung der IG Metall für die Initiative erfolgte unter dem Eindruck Wirtschafts- und Finanzkrise 2009. "Wir wollten in der Krise die Chancen der jungen Menschen auf eine - wenn auch befristete - Perspektive nach der Ausbildung erhalten. Deshalb haben wir gezielt die Beschäftigungsbrücke für Jungfacharbeiter unterstützt - sogar mit Zugeständnissen bei den Arbeitsbedingungen", erläutert Sibylle Wankel, Tarifexpertin der IG Metall Bayern. Das geringe Interesse von jungen Ingenieuren zeigt aus Sicht der IG Metall, dass es für diese Fachleute auch in der Krise in Bayern stets Bedarf gab. "Dazu müssen doch keine Einstiegsgehälter abgesenkt werden", ist Wankel überzeugt. Dagegen begrüße die IG Metall die vom bayme vbm eingerichtete Vermittlungsbörse für die Jungingenieure uneingeschränkt.
Die Beschäftigungsbrücke Bayern wurde im Jahr 2009 eingerichtet. Das bayerische Wirtschaftsministerium und die Bundesagentur für Arbeit unterstützen das Aktionsprogramm. Es richtet sich speziell an Jung-Ingenieure und Jung-Facharbeiter, die ihre Ausbildung beziehungsweise Studium beenden und bedingt durch die wirtschaftliche Lage keine unmittelbare Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt finden. Sie erhalten Beratungen, können an Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen und werden in den Unternehmen eingesetzt. Die Projektlaufzeit endet zum 31. März 2012. Hintergrund zu dem Projekt ist der steigende Fachkräftebedarf. Nach einer Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft fehlen im Jahr 2015 über 520.000 Fachkräfte in Bayern. Gerade in MINT-Berufen mangelt es bereits jetzt an qualifiziertem Nachwuchs.
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Pressemitteilung-Nr. 36/12