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Erntebilanz: Wetter sorgt für starkes Süd-Nord-Gefälle

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München – Die mittlerweile weitgehend abgeschlossene Ernte hat den bayerischen Bauern heuer insgesamt durchschnittliche Erträge beschert. Das hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner in München mitgeteilt. Allerdings haben die Wetterextreme für ein starkes Süd-Nord-Gefälle gesorgt: Während in Südbayern bei Getreide oft Spitzenerträge erzielt wurden, mussten die nordbayerischen Bauern auf flachgründigen Böden deutliche Ertragseinbußen hinnehmen. Wechselfröste und Trockenheit im Frühjahr sowie feuchte Herbstwitterung haben die Rapsbestände in ganz Bayern stark geschädigt. Für Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln kamen die Niederschläge im Juni gerade noch rechtzeitig. Hier können daher Rekorderträge verzeichnet werden.

Die Getreideernte liegt – ohne Körnermais – in Bayern heuer mit 6,5 Millionen Tonnen um rund fünf Prozent über dem Vorjahr. Grund sind die um vier Prozent höheren Erträge und die um 0,5 Prozent auf 1,05 Millionen Hektar gestiegene Anbaufläche. Bei Brotgetreide gibt es nach Aussage des Ministers – im Gegensatz zum Vorjahr – heuer gute Qualitäten und hohe Erträge. Bis zu einer Million Tonnen Brotweizen können damit außerhalb des Freistaats abgesetzt werden. Der Sommergersten-Anbau wurde um rund 14 Prozent auf knapp 118 000 Hektar ausgeweitet. Insgesamt wurden hier 613 000 Tonnen geerntet, das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon stehen knapp 400 000 Tonnen als Qualitätsbraugerste zur Verfügung. Um ihren Bedarf zu decken, müssen die bayerischen Mälzereien dennoch in diesem Jahr rund 150 000 Tonnen aus anderen Regionen zukaufen.

Für Kartoffeln war das Wetter heuer ideal: Entsprechend ist die Ernte mit 2,1 Millionen Tonnen um rund 30 Prozent höher ausgefallen als im Vorjahr und liegt damit auch um zehn Prozent über dem mehrjährigen Durchschnitt. Die Anbaufläche lag mit knapp 44 000 Hektar nur um 500 Hektar über der des Vorjahrs. Zwar ist die Qualität durchwegs gut, jedoch mit einem sehr hohen Anteil an Übergrößen, die auf dem Speisemarkt schwierig abzusetzen sind. Mit einem Rekordergebnis können dieses Jahr die Zuckerrübenanbauer rechnen, die ihre Anbauflächen wegen der günstigen Absatzmöglichkeiten um elf Prozent auf rund 66 000 Hektar ausgedehnt haben. Nach den bisherigen Ergebnissen wird von einem Hektarertrag von über 800 Dezitonnen ausgegangen, der den bisherigen Spitzenertrag von 2009 noch deutlich überschreitet. Auch der Zuckergehalt soll mit etwa 18 Prozent über dem des Vorjahres liegen.

Die bayerische Hopfenernte übertrifft mit etwa 33 000 Tonnen das Vorjahresergebnis um elf Prozent. Die Qualität war nach den Worten Brunners außerordentlich gut. Beim Wein ist wegen der späten Fröste im Frühjahr mit einer lediglich unterdurchschnittlichen Erntemenge von 60 Hektoliter pro Hektar zu rechnen. Die ausgesprochen guten Qualitäten werden dem 2011-er Jahrgang allerdings einen hohen Anteil an Prädikatsweinen bescheren. Die Ernte der unterschiedlichen Feldgemüse-Kulturen bezeichnete Brunner als insgesamt zufriedenstellend. Einen Rekordertrag erzielte Spargel, auch bei Speisezwiebeln wurden Spitzenerträge verzeichnet, jedoch mit einem hohen Anteil an Übergrößen. Die Erzeugerpreise liegen deshalb auf einem relativ niedrigen Niveau. Einlegegurken konnten aufgrund der niedrigeren Ernte problemlos vermarktet werden. Mit einer insgesamt durchschnittlichen Ernte mussten sich heuer die bayerischen Obstbauern zufrieden geben. Auch hier gibt es allerdings ein starkes Süd-Nord-Gefälle: Während die Obstbauern im Bodenseegebiet eine hervorragende Ernte einfahren konnten, waren ihre Berufskollegen in Franken von der Witterung nicht so begünstigt.

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