MÜNCHEN Seit dem Frühjahr steht fest, dass der Modellversuch ‚Solarfabrik der Zukunft – Smart Grid City’ in Nord-Ost-Oberfranken durchgeführt wird. „An dieser Entscheidung hat sich nichts geändert“, erklärt heute Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil. Für Verwirrung in der Region hat ein Medienbericht gesorgt, in dem behauptet wird, dass die zugesagte Einrichtung in Nürnberg entstehen solle. Zeil erläutert hierzu: „Es ist richtig, dass in der Frankenmetropole derzeit Kompetenzen in der Energieforschung um den Energiecampus gebündelt werden. Auch der Bereich Photovoltaikforschung wird dort ausgebaut. Das Vorhaben Smart Grid City wird allerdings in Oberfranken umgesetzt.“
Die Entscheidung zum Aufbau dieser Aktivitäten fiel mit dem Strukturprogramm für die Städte Nürnberg und Fürth. Die Durchführung eines Modellversuchs zur Einspeisung des Photovoltaikstroms in das Stromnetz und dessen Speicherfähigkeit wurde im Programm ‚Aufbruch Bayern’ beschlossen. Es wird mit sieben Millionen Euro gefördert.
Der genaue Standort wird im aktuell laufenden Bewerbungsverfahren entschieden. „Es freut mich, wie positiv diese Initiative in der Region aufgenommen wurde und dass sich die Kommunen für innovative Vorhaben zum Thema Energiewende stark machen“, hebt Zeil hervor. Aktuell liegen dem Wirtschaftsministerium mehrere Bewerbungen vor. „Nun gilt es, die Voraussetzungen der Bewerber sorgfältig zu prüfen, um noch dieses Jahr eine Entscheidung zu fällen“, so der Minister. Neben den technischen Voraussetzungen sind die Beteiligungen der lokalen Industrie und die Anbindung an eine Hochschule wichtige Kriterien.
Das geplante Forschungsvorhaben ist wissenschaftlich und thematisch mit dem Energie Campus in Nürnberg verlinkt. Die Wissenschaftler versprechen sich zahlreiche Synergieeffekte: Mit dem Modellversuch wird in der Region eine zukunftsweisende Infrastruktur aufgebaut, die es den Forschern ermöglicht, ihre Ergebnisse im Bereich solare Stromerzeugung, intelligente Stromverteilung und -speicherung im praktischen Betrieb zu testen. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Energiewirtschaft und den relevanten Unternehmen vor Ort sollen Pilotentwicklungen und Produkte angestoßen und erprobt werden, die schnellstmöglich zur Marktreife zu bringen sind. Koordiniert wird das Vorhaben vom bayerischen Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE Bayern).
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Pressemitteilung-Nr. 607/11