Bayern stärkt die flächendeckende Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen im Freistaat. Das betonten Sozialministerin Christine Haderthauer und Gesundheitsminister Dr. Markus Söder heute bei der Vorstellung des bundesweit einmaligen Konzepts zur Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern. „Das Konzept setzt deutschlandweit Maßstäbe. Bayern ist das erste Bundesland, das umfassend Hospiz- und Palliativversorgung miteinander verbindet. Es ist Kompass für den weiteren Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung“, sagten Haderthauer und Söder.
Sozialministerin Haderthauer: „Rund 6000 ehrenamtliche Hospizhelferinnen und -helfer begleiten mit Wissen und Einfühlungsvermögen schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem Weg. Hospizarbeit ist ein Dienst von Menschen für Menschen! Wir würdigen dieses wichtige Engagement u.a. mit dem Ehrenamtsnachweis Bayern und der Bayerischen Ehrenamtskarte. Unser Ziel ist eine flächendeckende Hospizversorgung in Bayern auf hohem Qualitätsniveau. Das Konzept leistet hier einen wichtigen Beitrag: Durch passgenaue Maßnahmen bieten wir optimale Unterstützung, so stellen wir für Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung und Supervision der ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und -helfer auch dieses Jahr 100.000 Euro zur Verfügung. Zudem stärken wir die Hospizidee über die Bayerische Stiftung Hospiz – allein bis hierhin mit über 2 Mio. Euro.“
Bayern nimmt in der Palliativversorgung bundesweit eine Vorreiterrolle ein. „Die Palliativmedizin ermöglicht es schwerstkranken und sterbenden Menschen, ein Leben in Würde zu führen. Sie ist eine lindernde Medizin, die zum Einsatz kommt, wenn Heilung nicht mehr möglich ist“, sagte Gesundheitsminister Söder. Der Freistaat fördert seit Jahren den Aufbau einer Palliativversorgung im stationären und ambulanten Bereich. So wurde 2006 ein Fachprogramm zur Palliativversorgung in Krankenhäusern initiiert. Das Ausbauziel von 470 Palliativbetten sei fast erreicht, so Söder. Zudem stärkt Bayern den Aufbau spezialisierter ambulanten Teams mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 15.000 Euro pro Initiative. Schwerkranke Menschen - Kinder und Erwachsene - sollen solange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.
Auch Dr. Thomas Binsack, Chefarzt bei den Barmherzigen Brüdern und zugleich Mitglied des Expertenkreises Palliativmedizin und Hospizarbeit, begrüßte das neue Rahmenkonzept: „Das Konzept ermutigt die Ärztinnen und Ärzte, ihre Schwerstkranken in einem umfassenden palliativmedizinischen Ansatz zu behandeln. Die Bedeutung einer guten Symptomkontrolle, insbesondere einer professionellen Schmerztherapie wird besonders betont. Dabei erfahren die Mediziner große Unterstützung durch die Hospizbewegung.“
Das Konzept wurde vom fachübergreifenden Expertenkreis Palliativmedizin und Hospizarbeit erarbeitet, der gemeinsam vom Sozialministerium und Gesundheitsministerium eingesetzt wurde. Darin waren neben Verantwortlichen beider Ministerien rund 40 Institutionen und Organisationen aus dem Bereich Sterbebegleitung vertreten. Das vorgestellte Grundsatzpapier ist Grundlage für den weiteren Ausbau einer qualitativ hochwertigen Begleitung und Versorgung Schwerstkranker und Sterbender sowie deren Angehöriger. Damit wird die Hospizarbeit und Palliativversorgung in Bayern weiterentwickelt. Das Konzept enthält Zielvorgaben bayerischer Hospiz- und Palliativversorgung und benennt konkrete Projekte.
Das Konzept zur Hospiz- und Palliativversorgung steht unter www.stmas.bayern.de/hospiz sowie unter www.gesundheit.bayern.de zum Download bereit.
Fotos zur Vorstellung des Konzepts mit Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer, Bayerns Gesundheitsminister Dr. Markus Söder und dem Chefarzt des Krankenhauses Barmherzige Brüder Dr. Thomas Binsack sind ab circa 16:30 Uhr abrufbar unter http://www.stmas.bayern.de/foto/index.php.