MÜNCHEN Die bayerische Energieagentur ‚Energie Innovativ’ stellt die ersten Weichen für den Umbau der Energieversorgung. In einem Aktionsprogramm legt die Agentur die nächsten konkreten Schritte fest. „Es ist uns wichtig, alle mit ins Boot zu holen. Der Umbau der Energieversorgung wird nur gelingen, wenn wir gemeinsam vorgehen und Konzepte für die Menschen entwickeln und nicht gegen sie“, erklärt Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil. „Wir streben einen gesellschaftlichen Dialog mit allen Beteiligten an, um Lösungswege für die Energiewende aufzuzeigen.“
Das Aktionsprogramm, das von der Agentur koordiniert wird, umfasst folgende Maßnahmen:
- Entwicklung eines Informationskonzepts für die Öffentlichkeit: „Unser Ziel ist, das Bayerische Energiekonzept zu einer eigenständigen Marke für den Umbau der Stromversorgung zu entwickeln. Wir werden dazu eine breite Informationskampagne starten und ein umfassendes Internetangebot bereitstellen“, erklärt Zeil. „Wir müssen alle Kanäle nutzen, um möglichst viele Bürger über den Umbau der Energieversorgung und die damit verbundenen Chancen und Konsequenzen zu informieren.“
- Einrichtung von Expertenforen: Unter dem Markenzeichen ‚Energie innovativ’ richtet die Energieagentur vier Arbeitsforen mit Experten ein. Diese Foren werden sich mit den Themen ‚Netzausbau’, ‚Kraftwerke und Energiespeicher’, ‚Windkraft’ sowie ‚Energieberatung’ befassen.
- Verwirklichung eines Energieeffizienzpakts Bayern: Um die Energieeffizienz zu steigern, wird ein Pakt im Sinne eines Gesellschaftsvertrags geschlossen werden. „Dieser Pakt soll allen betroffenen gesellschaftlichen Gruppen im Freistaat offen stehen. Er wird das Ziel verfolgen, zahlreiche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz auf den Weg zu bringen“, betont der Wirtschaftsminister. Die Energieagentur bereitet federführend eine Strategie für den Pakt vor.
- Ermittlung des konkreten Kraftwerksbedarfs: Damit die Aktivitäten zielgerichtet erfolgen, wird der Bedarf an neuen Kraftwerken, Strom- und Gasnetzen sowie Energiespeichern untersucht. „Wir müssen dabei verschiedene Szenarien berücksichtigen, zum Beispiel unterschiedliche Verhältnisse von Eigenversorgung und Stromimporten. Nur so können wir die richtigen Schritte für einen erfolgreichen Umbau der Energieversorgung einleiten“, unterstreicht Zeil. Regionale Energieentwicklungspläne sollen dabei einbezogen werden und einen Beitrag leisten.
- Stärkung der Eigenverantwortung vor Ort: „Der Umbau unserer Energieversorgung gelingt nur mit zusätzlichen Investitionen. Deshalb gilt es, Eigeninitiative und Eigenverantwortung von Unternehmen, Kommunen und Haushalten zu stärken. Wir werden einen Leitfaden für die Beteiligung von Bürgern an Erneuerbare-Energien-Anlagen entwickeln“, so Zeil. Dieser wird konkrete Informationen für bürgerliches Engagement bieten, sich an bestehenden positiven Beispielen orientieren und so für mehr Akzeptanz vor Ort sorgen.
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Pressemitteilung-Nr. 574/11