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Rückkehr des Schlossarchivs Scheinfeld der Fürsten zu Schwarzenberg nach Bayern

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Das in Tschechien verwahrte Schlossarchiv Scheinfeld der Fürsten zu Schwarzenberg kehrt nach mehr als 60 Jahren nach Mittelfranken zurück. Am 3. Oktober wird der Tschechische Staatsminister des Inneren, Jan Kubice, das Archiv dem Bayerischen Kunstminister Wolfgang Heubisch in Prag symbolisch in Form einer Urkunde übergeben. Heubisch betont: „Ich spreche der tschechischen Staatsregierung meinen herzlichen Dank für diese noble Entscheidung aus. Die Geschichte des Schwarzenberg-Archivs ist geprägt von den historischen Umbrüchen im Europa des 20. Jahrhunderts. Sie spiegelt die Geschichte der bayerisch-tschechischen Beziehungen in dieser Zeit wider. Ich freue mich, dass die langjährigen Verhandlungen nun zu einem guten Abschluss kommen.“ Der Transport des Archivguts von Schloss Orlík zum Staatsarchiv Nürnberg wird in wenigen Wochen erfolgen. Im Rahmen eines Festakts im Staatsarchiv Nürnberg wird daraufhin das bedeutende Adelsarchiv vorgestellt. Heubisch: „Das Ergebnis wird noch lange weiterwirken und trägt dazu bei, dass die guten Beziehungen unserer beiden Länder weiter wachsen. Die heutige Übergabe ist ein Meilenstein. Und was mir besonders am Herzen liegt: Es gibt viele Initiativen, die die gemeinsame bayerisch-böhmische Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen gemeinsam in den Blick nehmen und einander die jeweiligen Standpunkte vermitteln. So kommt man zu Verständigung und Versöhnung.“

Das Archiv befand sich seit dem 14. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre als geschlossener Bestand auf Schloss Schwarzenberg in Scheinfeld. Die Nationalsozialisten enteigneten das gesamte Vermögen des Fürsten Adolf zu Schwarzenberg, darunter auch das Archiv. Zum Schutz vor Luftangriffen auf den Großraum Nürnberg verlagerte die staatliche Archivverwaltung das Archiv nach Krummau in Böhmen, wo sich das Zentralarchiv der Familie Schwarzenberg befand. Nach dem Krieg gelangte das Archiv nach erneuter Enteignung der Fürsten zu Schwarzenberg in die Hand des tschechoslowakischen Staates. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs bemüht sich die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns um die Rückgabe des Archivs.

Das Archiv stellt mit einem Umfang von rund 650 Metern Archivgut eines der größten und bedeutendsten Regionalarchive Mittelfrankens dar. Unter den Archivalien finden sich über 1000 Urkunden, darunter zahlreiche Königs- und Fürstenurkunden sowie 4500 Amtsbücher und Akten. Aufgrund der Bedeutung der Fürsten zu Schwarzenberg, die zu den großen und einflussreichen Adelsgeschlechtern des Alten Reiches zählen, ist das Archiv nicht nur für fränkische Geschichte, sondern auch für die Forschungen zur Reichsgeschichte von unschätzbarem Wert.


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