Bundesfreiwilligendienst und Freiwilliges Soziales Jahr
Sozialministerin Haderthauer: "Anweisung des Bundesfamilienministeriums vom Tisch - FSJ gesichert"
Anlässlich der gestern zwischen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und dem Bundesfamilienministerium getroffenen Vereinbarung zum Ausbau der Freiwilligendienste erklärte Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer heute in München: "Glücklicherweise ist das Bundesfamilienministerium wieder auf den Boden der ursprünglichen Vereinbarungen zurückgekehrt und hat seine kontraproduktive Vollzugsanweisung an die Träger der Freiwilligendienste zurückgenommen. Die ursprüngliche Absicht, die vorher vereinbarte Förderung von FSJ-Plätzen nur dann vorzunehmen, wenn der einzelne Träger auch die gewünschte Anzahl von BFD-Plätzen zur Verfügung stellt, hätte dazu geführt, dass bereits abgeschlossene Verträge für das FSJ aufzulösen wären und weitere Interessenten abgewiesen werden müssten. In der nunmehr erzielten Vereinbarung mit dem Bundesfamilienministerium erklären die Wohlfahrtsverbände zwar abstrakt, die vom Bund angestrebte Anzahl von BFD-Plätzen in den nächsten Monaten zur Verfügung zu stellen, der einzelne Träger muss dies aber nicht mehr als Fördervoraussetzung erfüllen. Dies war mir wichtig, da es unterschiedlichste Voraussetzungen bei den Trägern gibt und auch solche, die ausschließlich FSJ-Plätze anbieten. Darauf muss Rücksicht genommen werden!"
Haderthauer weiter: "Mein Ziel war, dass durch die Förderpraxis des Bundesfamilienministeriums kein Interessent für das Freiwillige Soziale Jahr verloren gehen darf und kein Vertrag gekündigt werden muss. Jetzt haben die Träger endlich wieder Rechts- und Planungssicherheit. Das ist ein Riesenerfolg für alle, Politik und Verbände, die in den letzten Tagen energisch gegen die unüberlegten Maßnahmen des Bundesfamilienministeriums protestiert haben. Ob die in der Vereinbarung niedergelegte globale Erwartung, was die Anzahl der BFD-Plätze angeht, erfüllt werden kann, bleibt abzuwarten. Da nicht alle Träger vom Bundesfamilienministerium einbezogen worden sind, habe ich die bayerischen Träger gebeten, mir mitzuteilen, ob die jetzt getroffene Vereinbarung für sie praktikabel ist. Ich werde weiter dafür kämpfen, dass das bewährte und qualitativ hochwertige FSJ konkurrenzfähig ausgestattet bleibt und nicht durch den BFD kannibalisiert wird."
In seiner gestrigen Vereinbarung mit den Wohlfahrtsverbänden hat das Bundesfamilienministerium für das Freiwilligendienstjahr 2011/2012 verbindlich in Aussicht gestellt, 35.000 FSJ/FÖJ-Plätze zu fördern; der vorzeitige Maßnahmebeginn für die bereits geschlossenen 30.000 Verträge zur Besetzung der FSJ und FÖJ Plätze wurde zugesagt, ohne die ursprünglich gemachte Vorgabe das der jeweilige Träger gleichzeitig eine entsprechende Anzahl BFD-Plätze (3 FSJ-Plätze : 2 BFD-Plätze) anbieten und besetzen muss. Die Verbände der BAG FW wollen bis Ende Oktober diesen Jahres insgesamt 8.000 bis 10.000 BFD-Verträge abschließen. Endziel sind, wie im FSJ/FÖJ, 35.000 Verträge.