Die Versorgung schwerstkranker Menschen in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung wird weiter gestärkt - auch im ländlichen Raum. Der Vertrag zwischen dem SAPV-Team Mühldorf unter Trägerschaft des Anna Hospizvereins und den Krankenkassenverbänden in Bayern vergütet erstmals palliativmedizinische Leistung außerhalb der Ballungsräume. "Das neue Versorgungsangebot ermöglicht es, unheilbar kranken Menschen in ihrem vertrauten häuslichen Umfeld in Würde zu sterben", betonte Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml heute in Mühldorf
Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) ist eine Versicherungsleistung der gesetzlichen Krankenversicherung für Schwerstkranke und Sterbende. Sie wird durch Palliativmediziner und speziell geschultes Pflegepersonal geleistet. Huml würdigte das herausragende Engagement und die bislang größtenteils ehrenamtlich erbrachte Aufbauarbeit des Anna Hospizvereins Mühldorf. Die Staatssekretärin lobte zudem die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern für ihr abgestimmtes Vorgehen: Entsprechende Verträge mit Palliativ-Teams werden bayernweit gemeinsam und einheitlich abgeschlossen.
Mittlerweile gibt es in Bayern zehn Verträge über SAPV-Leistungen für Erwachsene: Teams in Regensburg, München (zwei Teams), Fürth, Bamberg, Erlangen, Taufkirchen, Würzburg, Augsburg und Mühldorf kümmern sich um die schwerstkranken Erwachsenen. Zwei weitere Teams - in München und Nürnberg-Erlangen - übernehmen die spezialisierte ambulante Versorgung von Kindern. Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert den Ausbau der SAPV in Bayern. So hat das Team in Mühldorf vom Bayerischen Gesundheitsministerium eine Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 15.000 Euro erhalten. 2011 sind wiederum insgesamt 100.000 Euro für die Anschubfinanzierung von SAPV-Teams in Bayern bereitgestellt. Die SAPV ist ein wichtiger Baustein des umfassenden Konzepts zur Stärkung der ambulanten und stationären Palliativ- und Hospizversorgung in Bayern.